Elektromobilität Elektrisches Flugauto startet und landet senkrecht
Das viersitzige Flugauto Aska A5 hat die Größe eines Geländewagens, aber auf Knopfdruck fährt es elektrische Propeller aus und verwandelt sich in ein reisefähiges eVTOL-Flugzeug (electric Vertical Take-Off and Landing) mit einer beeindruckenden Hybrid-Reichweite. Die FAA hat es bereits für die Flugerprobung freigegeben.

Die meisten der heutigen Flugautos sind technisch gesehen gar keine Autos, da nur wenige Unternehmen bereit sind, sich mit den brutalen Sicherheitstests für Autos und Flugzeuge auseinanderzusetzen. Daher gibt es z. B. viele dreirädrige Einsitzer, die als Trikes zugelassen werden können.
Der Aska A5 dagegen hat vier Räder und vier Sitze. Er kann auf einer Landebahn starten, wenn eine solche vorhanden ist. Aber er kann dank eines elektrischen VTOL-Systems, das sich auf Knopfdruck ausklappen lässt, auch auf einer sehr kurzen oder gar keiner Landebahn abheben. Und er kann in einen effizienten, geflügelten Reiseflugmodus übergehen, was seine Reichweite erhöht.
Holzklotz mit Geschirrkorb voller Besteck
Auf der Straße sieht der A5 recht ungewöhnlich aus, mit all seinen Propellern und Streben – fast wie ein Holzklotz mit einem Geschirrkorb voller Besteck darauf. Aber wenn der hintere Hauptflügel und das vordere Höhenleitwerk ausgeklappt werden, macht das alles viel mehr Sinn. Es gibt sechs große Propeller, vier hinten und zwei vorne, die den Aska im VTOL-Betrieb vom Boden abheben und in den Schwebeflug versetzen lassen. Für den Vorwärtsflug können die beiden inneren hinteren Propeller nach vorne gekippt werden, was im Reiseflugmodus einen horizontalen Schub ermöglicht, wenn die restlichen Propeller ausgeschaltet sind und das Gewicht des Flugautos von den Flügeln getragen wird.
Die Idee fliegender Autos ist sehr ambitioniert. Allein das für den Reiseflug geeignete VTOL-System mit seinen zwei schwenkbaren Propellern ist wesentlich komplexer als bei den meisten anderen eVTOLs. Zudem ist es mit klappbaren Tragflächen ausgestattet – und diese entfalten sich selbst. Außerdem sind in den Rädern Elektromotoren eingebaut, die das Flugauto auf der Straße in weniger als fünf Sekunden von null auf 105 km/h bringen.
Für den Notfall gibt es einen Fallschirm
Darüber hinaus ist für alle Fälle ein Fallschirm vorhanden. Und weil viele eVTOLs nur eine geringe Reichweite haben, ist der Aska A5 mit einem benzinbetriebenen Range-Extender ausgestattet, um die Akkus aufzuladen. Aska gibt eine maximale Flugreichweite von 402 km plus Reserve an, bei Fluggeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h.
Den Aska A5 gibt bereits als funktionierenden Prototyp in voller Größe, der auch schon fliegen kann und darf: Die FAA hat ihm nicht nur eine besondere Lufttüchtigkeitsbescheinigung, sondern auch ein Zulassungszertifikat erteilt, das ihn für den Start in begrenzten Flugtestszenarien freigibt. Dies ist allerdings kein Freibrief für den Verkauf als baumustergeprüftes Flugzeug, aber es zeigt, dass diese Vehikel zumindest inspiziert und nicht als totale Todesfallen eingestuft werden.
Erster voll funktionsfähiger Prototyp
„Wir haben im ersten Quartal 2023 eine Reihe von technologischen Meilensteinen erreicht: Wir haben den ersten voll funktionsfähigen Prototyp des ASKA A5 im Januar auf der CES vorgestellt, erfolgreiche Feld- und Fahrtests durchgeführt und die COA und die spezielle Lufttüchtigkeitszulassung für unseren Vorserienprototyp erhalten“, berichtet stolz Guy Kaplinsky, CEO und Mitbegründer. „Die Daten, die wir aus den Flugtests gewinnen, ermöglichen es uns, Fortschritte auf dem Weg zur Musterzulassung zu machen. Wir haben die erste Phase bereits abgeschlossen und nähern uns dem nächsten Meilenstein, dem so G1-Status.“
Der G1-Status ist ein Zwischenschritt auf dem Weg zur vollständigen FAA-Musterzulassung. Als „Buy-n-Fly“-Personenflugzeug wird diese Musterzulassung nicht so aufwändig sein wie der Prozess, mit dem sich der eVTOL-Lufttaximarkt herumschlägt, aber es wird trotzdem kein Zuckerschlecken. Es ist nicht bekannt, wie der Stand der Dinge bei der NHTSA ist, was die Straßenzulassung des Prototyps angeht, und wie Aska plant, seine A5-Flugautos vollständig straßentauglich und zulassungsfähig zu machen.
Happiger Preis
Der A5 soll 789.000 US-Dollar kosten, wenn er mit einer vollständigen Doppelzulassung als Flugzeug und Auto auf den Markt kommt. Aska hat nach eigenen Angaben bereits Vorbestellungen im Wert von über 50 Millionen US-Dollar für mehr als 60 Fahrzeuge.
Viele mögen diesen Preis für hoch halten, aber Aska sieht ihn eher als Eintrittskarte für einen billigeren Lebensstil auf dem Lande, wo man sich ein günstiges Haus kaufen und fliegend schneller in die Stadt kommen könnte, als im Stau auf vielbefahrenen Straßen. Natürlich müssen solche Pendler immer noch auf einem Flughafen oder Hubschrauberlandeplatz landen und ihr Fortbewegungsmittel irgendwo sicher abstellen können.
40 Stunden Training und ein Pilotenschein
Der Aska A5 ist groß, sieht unbeholfen aus, ist sehr komplex und teuer. Man braucht 40 Stunden Training und einen Pilotenschein, um ihn zu fliegen. Aber Aska versucht auf jeden Fall, zu liefern, was der Markt will: ein per Knopfdruck transformierbares Flugauto, das VTOL- und Reiseflugfähigkeiten besitzt oder im Notfall zur Landung gleiten kann.
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