Wegen Corona Apple-Zulieferer Foxconn stoppt Produktion nahe Shanghai

Von Michael Eckstein

Nach positiven Corona-Tests bei Mitarbeitern hat Auftragsfertiger Foxconn zwei seiner Fabriken nahe der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai vorübergehend schließen müssen. Der taiwanesische Konzern ist nicht das einzige Unternehmen, das von Chinas strenger Zero-Covid-Politik betroffen ist. Schon mehren sich Stimmen, die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft befürchten.

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Shanghai, das Aushängeschild des chinesischen Wohlstandswunders, leidet derzeit unter massiven Einschränkungen aufgrund der chinesischen No-Covid-Politik.
Shanghai, das Aushängeschild des chinesischen Wohlstandswunders, leidet derzeit unter massiven Einschränkungen aufgrund der chinesischen No-Covid-Politik.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Chinas restriktive Covid-19-Politik hat Apple-Zulieferer Foxconn erwischt: Nachdem bei einer Tochtergesellschaft des Unternehmens in der chinesischen Stadt Kunshan nahe Shanghai mehrere Mitarbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, hat Foxconn zwei Fabriken schließen müssen. Konkret betroffen ist Foxconn Interconnect Technology, das Datenübertragungsgeräte und Steckverbinder herstellt. Die Fabriken bleiben geschlossen, bis die Behörden die Erlaubnis zur Wiederaufnahme der Produktion erteilen.

Gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters hat der Konzern angegeben, dass die Fertigung nun an einem anderen Ort erfolgt: „Da die Produktion bereits in Ausweichfabriken verlagert wurde, sich die wichtigsten Produkte der Fabrik in einem Versandlager in Übersee befinden und die Lagerbestände noch ausreichend sind, sind die Auswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens begrenzt“, teilte Foxconn in einer Erklärung mit. Apple, einer der Hauptkunden des Unternehmens, soll daher nicht von den Ausfällen betroffen sein.

Hamsterkäufe, Hunger: Situation problematisch für Staatschef Xi Jinping

Seit Ende März hat China – seiner Zero-Covid-Doktrin folgend – die riesige, wichtige Wirtschaftsmetropole Shanghai streng abgeriegelt. Ziel ist es, den größten Corona-Ausbruch seit Anfang 2020 unter Kontrolle zu bekommen. Dafür sperrt die chinesische Regierung rigoros die Bewohner in ihre Häuser, Infizierte in Lager. Auch die Behörden in Kunshan haben jetzt die Beschränkungen deutlich verschärft. Darüber hinaus müssen sich Einwohner von Chaoyang, dem größten Stadtteil der Hauptstadt Peking, alle zwei Tage testen lassen.

Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ mitteilt, decken sich die Menschen aus Angst vor erneuten Ausgangssperren in der chinesischen Hauptstadt mit Lebensmitteln ein, was zu leeren Regalen in Supermärkten führe. Ob es zu einem vollständigen Lockdown kommen wird, ist derzeit unklar. Die aktuelle Situation könnte sich demnach zu einer politischen Belastung für Staatschef Xi Jinping auswachsen – und zum Risiko für die Weltwirtschaft werden.

Betroffen von den aktuellen Maßnahmen ist nicht nur Foxconn: Dutzende taiwanesische Unternehmen, von denen viele Teile für die Halbleiter- und Elektronikindustrie herstellen, mussten ihren Betrieb einstellen. Auch die Produktion anderer internationaler Unternehmen wie Tesla ist gestört. Darüber hinaus stauen sich vor dem größten Containerhafen der Welt, eben Shanghai, mehrere hundert Frachtschiffe – eine Entwicklung, die sich bereits auf den globalen Handel auswirkt.

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