50 Jahre Computermaus: Die Maus, die erst niemand haben wollte
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Computermaus, Videokonferenz und virtuelles Arbeiten: Das ist heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Den Grundstein dafür legte ein Computerpionier bereits 1968 auf einer ganz besonderen Konferenz. Vor 50 Jahren - am 17.11. 1970 - erhielt ihr Schöpfer Douglas Engelbart das erste Patent für das heute allgegenwärtige Eingabegerät.

Bei unserer täglichen Arbeit im Büro oder jetzt auch vermehrt im Home-Office sind sie die Grundlage der täglichen Arbeit: Computermaus, Video- und Telefonkonferenz oder Hypertexte. Was heute selbstverständlich erscheint, war in den ausgehenden 1960er Jahren eine wahre Revolution. Das erste Mal der Öffentlichkeit präsentierte Douglas C. Engelbart am 9. Dezember 1968 auf einer Computerkonferenz in San Francisco seinen „X-Y-Positionsindikator für ein Bildschirmsystem“. Das war der sperrige Name für die erste Maus, mit der ein Menschen mit einer Maschine interagieren konnte.
So sperrig wie der Name waren auch die damaligen Rechner. Außerdem waren sie extrem teuer. Für einen privaten Anwender oder eine kleine Firma unbezahlbar. So saß Engelbart an jenem Dezembertag vor einem Rechnerungetüm und einem Monitor und steuerte seine Eingabe über ein hölzernes Kästchen. Es hatte einen Knopf zum Klicken und war außerdem mit zwei Rädchen ausgestattet, um die Bewegungsimpulse zu übertragen. Im 50 km entfernten Menlo Park war per Video ein Kollege zugeschaltet. Das war nicht nur die offizielle Geburtsstunde der Computermaus, sondern gleichzeitig auch die erste Videokonferenz und des vernetzten Arbeitens. Die Datenübertagung erfolgte über ein selbstgebautes 2400-Baud-Modem.
Die Computermaus wird zum Patent angemeldet
Das Patent für seine Computermaus bekam Engelbart am 17. November 1970 – also vor 50 Jahren. Den Begriff Computermaus kannte man zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Es hieß in der Patentschrift also auch „X-Y-Positionsindikator für ein Bildschirmsystem“. Mit der Computermaus veränderte sich die Bedienung zwischen Mensch und Computer grundlegend. Die Eingabe wird direkt in Maschinensprache übersetzt. Eine immense Vereinfachung.
Doch Anfang der 1970er Jahre war die Welt noch nicht reif für die einfache Bedienung mit einer Maus. Nicht einmal die Firma Hewlett Packard, die Jahrzehnte später einer der größten Hersteller von Personal Computern waren, wollten etwas von der Interaktion zwischen Mensch und Maschine wissen. Die Computermaus sollte erst durch die Firma Apple Mitte der 1980er Jahre in großen Stückzahlen auf den Markt kommen. Gleichzeitig mit der einfacheren grafischen Benutzeroberfläche. Somit hat die Computermaus die grafische Benutzeroberfläche wesentlich unterstützt.
Engelbart legte mit seiner Arbeit den Grundstein für modernes Arbeiten am Computer. Obwohl die Welt zur Zeit der Erfindung noch nichts mit Computermäusen anfangen konnte, so ist sie heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Douglas Engelbart starb mit 88 Jahren am 2. Juli 2013 im kalifornischen Atherton.
Video: Die Präsentation der Computermaus 1968
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