Cannonlake 10-nm-Prozessoren von Intel erscheinen erst 2017
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Intel-CEO Brian Krzanich hat offiziell bestätigt, dass die geplanten 10-Nanometer-CPUs, Codename "Cannonlake", erst im 2. Halbjahr 2017 erscheinen werden. Für Ende 2016 wird stattdessen mit einer dritten Generation an 14-nm-Chips geplant.

Erste Leaks hatten es bereits angedeutet, nun wurden die Gerüchte von oberster Stelle bestätigt: Bei der Bekanntgabe der aktuellen Quartalsergebnisse des Unternehmens bestätigte Intel-CEO Brian Krzanich, dass die geplanten Cannonlake-Prozessoren nicht wie geplant Ende 2016 erscheinen werden. Statt dessen plane man nun, die ersten serienmäßigen CPUs aus 10-nm-Fertigung erst im zweiten Halbjahr 2017 auszuliefern. Als Zwischenlösung soll Ende 2016 statt dessen die Prozessorreihe "Kaby Lake" erscheinen, nach Broadwell und Skywell Intels dritte Generation an 14-nm-Prozessoren.
Bereits bei der letzten Strukturverkleinerung von 22 auf 14 Nanometer war Intel hinter seinen ursprünglich gesteckten Zeitplan zurückgefallen. Nun gerät Intels 2007 noch groß angekündigtes "Tick-Tock"-Prinzip neuer Prozessor-Releases endgültig aus dem Takt. "Die letzten beiden technologischen Übergänge haben uns gezeigt, dass unser Rhytmus [in der Entwicklung] eher zwei als zweieinhalb Jahre beträgt," sagte Krzanich anlässlich der Ankündigung. Schuld an der Verzögerung seien Schwierigkeiten bei der Umstellung von 14- auf 10-Nanometer-Prozesse in der Fertigung, speziell im Bezug auf EUV (Extrem-Ultraviolett) oder andere, neuartige Lithografie-Techniken.
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Kaby Lake
Intel verzögert Cannonlake und plant mit weiteren 14nm-CPUs
Nach den Worten Krzanichs sei die führende Position, die Intel in Bezug auf das Moore'sche Gesetz einnehme, nicht in Gefahr. Schließlich gebe es davor noch Kaby Lake. "Das wird bis dahin unsere dritte Generation an FinFETs sein," sagte der Intel-Chef. "Sie wird diverse andere Transitoren-Verbesserungen haben. Wenn man die Skalierung betrachtet, wird sie verhältnismäßig sehr nahe an den üblichen Fortschritt des Moore'schen Gesetzes heranreichen".
Trotz aller ermutigenden Worte gegenüber den Investoren gerät das Unternehmen durch diese Verzögerung unter Druck. Der Taiwanesische Chiphersteller TSMC möchte noch dieses Jahr seine eigenen Prototypen an 10nm-Prozessoren präsentieren. IBM hat zudem erst kürzlich seine erste erfolgreiche Produktion von 7nm-Chips vorgestellt.
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Meilenstein
IBM produziert erste 7-Nanometer-Testchips
Ansonsten hielten sich die Überraschungen bei der Verkündung der Quartalszahlen in Grenzen. Wie Intel bereits angekündigt hatte, ging der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 3,6% auf 13,2 Milliarden US-$ zurück, die Gewinne schrumpften um 32,% auf 2,7 Milliarden US-$. Hauptgrund ist der weiterhin stark schrumpfende PC-Markt. Positive Zahlen konnten dagegen bei der Produktion von Haltbleitern für den IoT (Internet of Things) Sektor vermeldet werden. Der Umsatz der Sparte legte um 3,7 Prozent auf 559 Millionen Dollar zu.
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