Augmented Reality im Auto Verbessertes Head-up-Display unterstützt den Fahrer

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter

Augmented Reality soll mit Head-up-Displays ins Automobil einziehen und den Fahrer unterstützen. Dazu hat der Automobilzulieferer Continental sich einige Gedanken gemacht.

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Augmented Reality und Head-up-Display: Gefahrensituationen erkennt der Fahrer frühzeitig.
Augmented Reality und Head-up-Display: Gefahrensituationen erkennt der Fahrer frühzeitig.
(Continental)

Augmented Reality im Head-up-Display eines Fahrzeugs soll für Sicherheit sorgen. Situative Hinweise unterstützen den Fahrer, die in der realen Außenansicht der Verkehrssituation erscheinen. Der internationale Automobilzulieferer Continental stellt eine nächste Evolutionsstufe seiner Head-up-Displays (HUD) vor. Die Außenansicht der Verkehrssituation vor dem Fahrzeug wird durch virtuelle Hinweise für den Fahrer ergänzt. So wird aus dem bisherigen HUD das AR-HUD.

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Das Besondere daran: Die eingespiegelte Information erscheint exakt dort, wo sie für den Fahrer relevant ist. Bei der Navigation beispielsweise weist ihm an der Abbiegung vor dem Fahrzeug ein passgenau in die Außenansicht eingefügtes virtuelles Symbol den Weg. Bei aktiviertem Abstandstempomaten (Adaptive Cruise Control, ACC) visualisiert eine Markierung im AR-HUD, welches vorausfahrende Fahrzeug vom Assistenzsystem erkannt wird.

Bereits im Jahr 2003 begann Continental mit dem ersten Serieneinsatz eines farbigen HUD im Pkw. Als Informationsfilter spiegelt das HUD ausgewählte und unmittelbar fahrrelevante Informationen vollfarbig in die Windschutzscheibe ein, wo sie der Fahrer komfortabel ablesen kann, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Das HUD als Teil einer Mensch-Maschine-Schnittstelle leistet damit einen Beitrag auf dem Weg zum unfallfreien Fahren.

Was steckt hinter der Technik?

Beim AR-HUD werden virtuelle Hinweise direkt in die Sichtlinie des Fahrers gerückt. Das AR-HUD fügt in einer Entfernung von 7,5 Meter in einem etwa 130 cm breiten und über 60 cm hohen Ausschnitt des Sichtfeldes des Fahrers vollfarbige Grafiken in die reale Straßenansicht ein. Die Basis hierfür liefert die Digital-Micromirror-Device-Technologie (DMD), wie sie auch bei digitalen Kinoprojekten Verwendung findet.

Continental wird diese Projektionstechnik bereits im Jahr 2016 in Serie bringen. Im Continental Demonstrationsfahrzeug sind beispielhaft drei mögliche Anwendungen in Verbindung mit Fahrerassistenzsystemen realisiert: Das AR-HUD unterstützt den Fahrer im Falle des drohenden ungewollten Verlassens einer Fahrspur. Außerdem unterstützt das AR-HUD die Nutzung des ACC (Adaptive Cruise Control). Bei aktiviertem ACC hebt eine sichelförmige Markierung im AR-HUD das von der Elektronik erkannte vorausfahrende Fahrzeug hervor.

Modell der realen Außenansicht

Navigationshinweise spiegelt das AR-HUD ebenfalls in die reale Außenansicht ein. So weiß der Fahrer, an welcher Stelle er abbiegen muss, ohne zwischen Navigationsbildschirm und realer Welt hin und her sehen zu müssen. Das Steuergerät berechnet auf Basis von Kamera- und Radardaten der Bordsensoren, unter Berücksichtigung von Fahrdynamikwerten aus dem Fahrzeug sowie mit Hilfe von digitalen Kartendaten und GPS-Ortung ein Modell der realen Außenansicht aus der Perspektive des Fahrers und kann so die Augmentierungen an der optisch richtigen Stelle erzeugen. Die Serienreife plant Continental für das Jahr 2017.

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