Auswirkungen auf den Maschinen- und Anlagenbau untersucht VDMA-Studie zur Chipknappheit in Europa

Quelle: Pressemitteilung Lesedauer: 2 min |

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Im Rahmen der Fachmesse SPS in Nürnberg hat der VDMA seine aktuelle Studie „Die Chipknappheit – Herausforderungen und Chancen für den Maschinen- und Anlagenbau in Europa“ vorgestellt. Laut VDMA zeigt diese Studie die Dringlichkeit einer gesicherten Versorgung und Wege zur Lösung der Engpässe bei Halbleitern auf.

Eine aktuelle Studie des VDMA untersucht die Auswirkungen der Chipknappheit auf den europäischen Maschinen- und Anlagenbau.
Eine aktuelle Studie des VDMA untersucht die Auswirkungen der Chipknappheit auf den europäischen Maschinen- und Anlagenbau.
(Bild: VDMA)

Die globale Abhängigkeit von Importen von Halbleitern hat die Verwundbarkeit der Lieferketten in der Weltwirtschaft verdeutlicht. Im Rahmen seiner Pressekonferenz zur Fachmesse SPS in Nürnberg wies der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) darauf hin, dass diese Verwundbarkeit ein großes Risiko für den Produktionsstandort Deutschland und Europa mit einer seiner Schlüsselbranchen, dem Maschinen- und Anlagenbau, darstellt.

Halbleiter spielen eine entscheidende Rolle bei der Steuerung von Produktionsprozessen, der Automatisierung von Anlagen und der Integration von Industrie 4.0-Technologien. Wenn diese Bauteile fehlen, drohen der europäischen Industrie Einbußen in ihrem globalen Wissensvorsprung, damit ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft.

Um die Auswirkungen der Chip-Knappheit speziell auf den Maschinen- und Anlagenbau in der aktuellen VDMA-Studie „Die Chipknappheit – Herausforderungen und Chancen für den Maschinen- und Anlagenbau in Europa“ aufzuzeigen, ermittelte das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) im Auftrag des VDMA im Rahmen einer Mitgliederbefragung in den Fachverbänden Elektrische Automation, Antriebstechnik, Fluidtechnik sowie in der Fachabteilung Machine Vision spezielle Halbleiterbedarfe in den elektronikherstellenden Branchen.

Verdoppelung des Halbleiterbedarfs bis 2030

Laut VDMA lässt sich hierbei konstatieren, dass zwischen 2023 und 2030 eine Verdopplung des Halbleiterbedarfs über alle Halbleiterbauelemente hinweg erwartet wird und dass der industrielle Halbleiterbedarf sich überwiegend in den größeren Strukturen (180 bis 350 nm) abspielt – mit Fokus auf Leistungselektronik im Industriesegment, Elektronikbauteilen für Sicherheitsanwendungen, Mikrocontrollern, integrierten Schaltkreisen und Prozessoren. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Entwicklungen am Halbleitermarkt, unter anderem dem subventionierten Aufbau einer europäischen Halbleiterindustrie, befürchtet die Elektrische Automation langfristig eine strukturelle Verknappung der Halbleiterbauelemente, welche für die Industrie benötigt werden.

„Wir freuen uns, dass die Mitgliederbefragung zu so eindeutigen Ergebnissen gekommen ist und den Bedarf der Ausrüsterindustrie nach Halbleitern hoher Strukturgrößen sehr deutlich aufgezeigt hat“, so Dr. Thomas Bürger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VDMA Elektrische Automation. „Damit adressieren wir unsere Bedarfe gegenüber der Halbleiterindustrie und der Politik.“

Maßnahmen an die Bedarfe der europäischen Industrie anpassen

Aus der Studie ergebe sich, dass eine Fokussierung auf relevante Industriebereiche der EU, vor allem den Maschinen- und Anlagenbau, in Hinblick auf Investitionen und Subventionen unerlässlich sei. Maßnahmen müssten zwingend an die Bedarfe der europäischen Industrie angepasst werden, um langfristig die europäische Wirtschaftskraft zu sichern. Dazu müsse zum einen ein Ausbau von Produktionskapazitäten für größere Strukturbreiten forciert werden. Zum anderen solle die Reduzierung der einseitigen internationalen Abhängigkeiten Europas stattfinden. Stattdessen sei der Ausbau von strategischen Partnerschaften notwendig.

Die aktuelle Situation könne sogar als Chance begriffen werden, sich zukünftig nachhaltiger aufzustellen. Dabei komme dem europäischen Maschinen- und Anlagenbau zugute, dass er eine Spitzenposition einnimmt, indem er nicht nur Abnehmer von Halbleitern ist, sondern auch essenziell wichtige Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie fertigt. (cg)

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