SGS eröffnet neues e-Mobility-Testlabor bei München
Vibrationstests, Schocks, Temperatureinbruch oder Salznebel – Hochvolt-Batterien müssen einiges aushalten, bevor sie in Elektro-Fahrzeugen verbaut werden. Um die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Traktionsbatterien zu testen, nahm die Prüfgesellschaft SGS am 4. Juli 2019 ein neues, 4000 m² großes e-Mobility-Labor bei München in Betrieb.
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Das 4000 m² große Testzentrum für E-Mobilität Labor in Geretsried bei München soll zu einer der fortschrittlichsten Prüfstätten für Sicherheits- und Funktionstests sowie Umweltsimulationen im Bereich der Elektromobilität in Deutschland werden. Künftig prüfen im Gewerbegebiet Gelting-Ost bis zu 40 Experten des weltweit tätigen Prüfkonzerns Traktionsbatterien und Fahrzeug-Komponenten von Elektrofahrzeugen auf Leistungsfähigkeit und Sicherheit.
Bisher wurden die Untersuchungen am Labor-Standort auf dem ehemaligen Siemens-Gelände in München-Obersendling abgewickelt. Aufgrund der positiven Auftragsentwicklung im Automobilsektor wurde das neue e-Mobility-Labor notwendig, das ein zukunftsfähiges Testzentrum für E-Mobilität darstellt. Der Standort in München Obersendling bleibt erhalten. Dort konzentriert man sich auf Untersuchungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV), Homologation und funktionalen Sicherheit.
Das neue Labor ist für alle klassischen Zuverlässigkeits- und Umwelttests ausgelegt, die sich an elektrischen und elektronischen Komponenten durchführen lassen. Man arbeite branchenübergreifend, zum Beispiel für Unternehmen aus der Industriefertigung, aus der Medizintechnik oder aus der Luft- und Raumfahrt. Der Tätigkeitschwerpunkt liege aber eindeutig im Bereich Automotive, erklärt Christoph Dyck, Direktor des Fachbereichs Transportation bei der Prüfgesellschaft SGS. Die Automobilbranche sei der bedeutendste und prominenteste Wachstumstreiber im Segment „Hochvolt-Batterien“. Dieser eindeutigen Verteilung und der daraus resultierenden Ausrichtung trüge der Name „e-Mobility-Labor“ Rechnung.
Das Management der SGS-Gruppe Deutschland weihte die neue Hightech-Prüfstätte vergangenen Donnerstag feierlich ein. Geladen waren mehr als 100 internationale Vertreter der Automobil- und Fahrzeugindustrie.
„Mit unserer heimischen Automotive-Expertise, insbesondere im Bereich der technologischen Innovationen, der Fertigungsprozesse, der hohen Qualitätsstandards und der Sicherheit sind wir international führend. SGS wird diesen Leitmarkt- und Leitanbieter-Anspruch mit dem neuen Labor- und Testzentrum unterstreichen und weiter ausbauen“, erklärt der Präsident des Bundesverbands eMobilität (BEM) Kurt Sigl in seiner Ansprache anlässlich der Einweihung des Labors.
Im multifunktionalen Labor 35 km südlich von München können Experten laut SGS an zahlreichen Prüfkammern und Testständen so zeitsparend und koordiniert arbeiten wie an einer Produktionsstraße, die man aus der Automobilfertigung kennt. Entlang der Prüfstrecke unterziehen sie zum Beispiel Traktionsbatterien von Elektrofahrzeugen umfangreichen Härtetests. Mit Vibrationstests, mechanische Schocks, Temperatur- und Feuchtigkeitsprüfungen oder Behandlungen mit Salznebel, Staub, Mischgasen oder chemischen Stoffen weisen sie die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Hochvoltspeicher nach.
„Unser neues e-Mobility Labor in Gelting ist eine Investition in die Zukunft“, ergänzt Dyck. „Hier können wir mit zusätzlichen Dienstleistungen für den Automobil- und Fahrzeugbau perspektivisch wachsen. Das Raumkonzept ist exakt auf unsere Arbeitsabläufe abgestimmt. Die Prüfanlagen sind optimal angeordnet, was effizientere Laborprozesse möglich macht.“
Batterie-Tests sind nur eine der Dienstleistungen, mit denen SGS Automobilhersteller und Zulieferer im Bereich der Elektromobilität unterstützt. Die Prüfer testen auch elektronische und elektromechanische Komponenten, wie zum Beispiel Steckverbinder oder Motorbauteile von Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie von herkömmlichen Kraftfahrzeugen.
Und auch die Infrastruktur wie etwa Ladesäulen und Ladekabel können im e-Mobility-Labor untersucht werden. Auf den verschiedenen Prüfständen des Testzentrums werden die Umweltbedingungen simuliert, die die Komponenten auch im Laufe ihres Praxiseinsatzes überstehen müssen – sowohl mechanisch, klimatisch, korrosiv als auch elektrisch.
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