Erster kommerzieller Großrechner Der IBM 701 benötigt keine Lochkarten mehr
1953 stellte IBM seinen ersten kommerziellen Großrechner der Öffentlichkeit vor: den IBM 701. Von der Entwicklung bis zur Installation vergingen nur zwei Jahre. Nur der eigentliche Grund für die Entwicklung war alles andere als fortschrittlich.

Der von IBM entwickelte und konstruierte Hochgeschwindigkeitscomputer 701 war der erste kommerzielle wissenschaftliche Computer des Unternehmens. Am 7. April 1953 wurde die Rechenmaschine der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie war unter dem sperrigen Namen IBM 701 Electronic Data Processing Machine bekannt. Doch was war das Besondere an diesem Großrechner?
Einer der entscheidenden Punkte war, dass IBM 701 der erste in großen Mengen hergestellte elektronische Großrechner von IBM war. Außerdem war er der erste kommerziell erhältliche wissenschaftliche Computer. Von der Entwicklung bis zur Installation holten die IBM-Ingenieure ebenfalls einen Rekord: es vergingen weniger als zwei Jahre. Außerdem war der IBM 701 die erste IBM-Maschine, in der Programme in einem internen, adressierbaren, elektronischen Speicher gespeichert werden konnten.
Von Lochkartenmaschinen zum elektronischen Computer
Der IBM 701 hat auch ein neues Zeitalter bei der Speicherung von Daten eingeläutet. Denn es folgte der Übergang von Lochkartenmaschinen zu elektronischen Computern.
Leider war der Grund für die Entwicklung des 701 alles andere als fortschrittlich. Denn den Anstoß gab der Ausbruch des Koreakrieges im Juni 1950. IBM stand im Austausch mit der US-Regierung und fragte, was man als Unternehmen tun könne, um dem Land zu helfen. Ein möglicher Großrechner sollte bei der Konstruktion von Flugzeugen helfen oder sogar bei der Entwicklung von Munition oder nuklearer Technik.
Am 1. Februar 1951 begannen die Ingenieure mit der eigentlichen Konstruktion, die ein Jahr später abgeschlossen war. Die Montagearbeiten begannen im März 1951, die eigentliche Montage der ersten Produktionsmaschine begann am 1. Juni 1952, und sechs Monate später wurde sie zur Installation in das IBM-Hauptquartier in der Madison Avenue 590 in New York City geliefert. Am 27. März 1953 kündigte IBM die Installation der ersten Großrechner des Typs 701 an, die im selben Raum aufgestellt wurde.
16.000 Additions- oder Subtraktionsoperationen pro Sekunde
Die Entwickler und Konstrukteure des 701 hatten einen Computer geschaffen, der aus zwei Bandeinheiten (mit jeweils zwei Bandlaufwerken), einer Magnettrommel-Speichereinheit, einer Kathodenstrahlröhren-Speichereinheit, einer L-förmigen Rechen- und Steuereinheit mit Bedienfeld, einem Kartenleser, einem Drucker, einem Kartenlocher und drei Netzteilen bestand.
Damit war der Großrechner in der Lage, mehr als 16.000 Additions- oder Subtraktionsoperationen pro Sekunde auszuführen, 12.500 Ziffern pro Sekunde vom Band lesen, 180 Buchstaben oder Ziffern pro Sekunde drucken und 400 Ziffern pro Sekunde von Lochkarten ausgeben.
Ein interessanter Fakt zum Schluss: Der Mietpreis für den IBM 701 betrug am 11. Mai 1953 etwa 12.000 US-Dollar pro Monat.
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