Nach Fusion mit ACE Convergence FPGA-Hersteller Achronix geht an die Börse
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Per „Reversed Merger“ an die Börse: FPGA- und eFPGA-Spezialist Achronix fusioniert mit der auf Akquisitionen spezialisierten ACE Convergence Acquisition Corp. – und ist damit instantan an der Nasdaq gelistet. Die Transaktion hat einen Wert von 2,1 Mrd. US-$.

Der Markt für FPGA-Unternehmen ist in Bewegung: Nach der Übernahme von Altera durch Intel 2015, Microsemi durch Microchip 2018 und der 2020 angekündigten Akquisition von FPGA-Marktführer Xilinx durch AMD hat nun der bisher unabhängige Anbieter Achronix den Zusammenschluss mit der auf Akquisitionen spezialisierten ACE Convergence Acquisition Corp. bekanntgegeben. Das kombinierte Unternehmen behält den Namen Achronix und wird unter dem Tickersymbol ACHX an der Nasdaq gelistet.
Nach Angaben von Achronix spiegelt die Transaktion einen Eigenkapitalwert des kombinierten Unternehmens von 2,1 Mrd. US-$ wider. Der Zeichnungspreis liegt bei 10 US-$ pro Aktie. Soweit bekannt, wird das kombinierte Unternehmen bis zu 330 Mio. US-$ in bar erhalten. Ein Teil davon soll aus einer Kapitalerhöhung durch eine PIPE-Finanzierung generiert werden, also einen Aktien-Handel mit einer geschlossenen Gruppe von Investoren.
Bis zu 230 Mio. US-$ wird ACE in Form von Barmitteln beisteuern, die ACE treuhänderisch verwaltet. Davon sollen wiederum 50 Mio. US-$ an die bestehenden Aktionäre von Achronix gezahlt werden. Der Abschluss der Transaktion wird bis zum Ende des ersten Halbjahres 2021 erwartet.
Ex-TDK-Manager gründete ACE 2020 als Börsen-Vehikel
ACE ist erst 2020 gegründet worden und ist auf den Cayman-Inseln registriert. Nach eigenen Angaben „ist es der Geschäftsauftrag von ACE, einen aufstrebenden Marktführer im Bereich IT-Infrastruktur-Software/Systeme und System-on-a-Chip (‚SoC‘) zu identifizieren und zu erwerben“ – was nun mit Achronix gelungen sein dürfte.
CEO und Chairman von ACE ist Behrooz Abdi, der früher Leiter der MEMS-Sparte von TDK und davor CEO des MEMS-Anbieters InvenSense war. Wie sich das Management zukünftig zusammensetzt, hat das Unternehmen bislang nicht bestätigt. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich an der aktuellen Besetzung wenig ändert.
Achronix: Eines von wenigen FPGA-Start-Ups, die es geschafft haben
Achronix wurde 2004 in New York gegründet – und ist neben dem erst 2012 gegründeten FPGA-Anbieter Efinix einer der wenigen „Newcomer“, denen es gelungen ist, im FPGA-Business Fuß zu fassen und sich gegenüber den vier Großen der Branche – Xilinx, Intel/Altera, Lattice und Microchip/Microsemi – zu behaupten.
Achronix Produkte fußen auf Patenten, die es von der Cornell University lizenziert hat. Im Jahr 2008 kündigte Achronix FPGAs an, die mit Taktfrequenzen von bis zu 1,5 GHz arbeiten. Ab 2010 ließ das Unternehmen seine Bausteine von Intel fertigen, wechselte 2016 aber zu TSMC. 2019 sorgte Achronix mit dem ersten im 7-nm-Verfahren hergestellten FPGA für Aufsehen: Den Speedster7t stellte das Unternehmen auf dem FPGA-Kongress in München der Öffentlichkeit offiziell vor.
Speedster-FPGAs und IP-Lizenzmodell sollen für sattes Wachstum sorgen
Seit 2016 bietet Achronix seine Technik auch als IP zur Lizenzierung an. Nach Angaben von John Lofton Holt, Gründer und Vorsitzender, konnte Achronix seither 10 Mio. Cores allein über das Lizenzgeschäft ausliefern.
Laut Holt erwartet Achronix für 2020 einen Umsatz von 105 Millionen US-$ – bei einer satten Gewinnmarge vor Steuern (EBIT) von 35 Prozent. Den Mammutanteil davon – rund 70% – sollen FPGAs der Speedster-Serie beitragen, die restlichen rund 30% aus der Lizensierung der Speedcore-IP. Bis 2023 will Achronix einen Umsatzzuwachs von 30% (CAGR) schaffen.
Hauptanwendungsgebiete für seine Produkte sieht das Unternehmen in Rechenzentren und in der Netzwerktechnik. Darüber hinaus sollen die Chips auch in Messtechnik-, Automotiv- und anderen Applikationen zum Einsatz kommen.
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