Messkarten und Digitizer „Faszinierende Produkte und sinnvolle Anwendungen sind ein Motivations-Booster“

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Stetes Wachstum und faszinierende Projekte: Das hat Carsten Gralla überzeugt, als ein erfahrener Manager bei Spectrum Instrumentation einzusteigen. Mit Geschäftsführerin Gisela Hassler verbindet ihn ein jahrelanges, gegenseitiges Vertrauen.

Seit 2021 an Bord von Spectrum Instrumentation: Carsten Gralla unterstützt als ein erfahrener Manager.
Seit 2021 an Bord von Spectrum Instrumentation: Carsten Gralla unterstützt als ein erfahrener Manager.
(Bild: www.dietenmeier.de)

Seit nunmehr über 30 Jahren ist Spectrum Instrumentation auf dem Markt der PC-Messkarten aktiv. Langweilig ist es in der Geschichte des Messkarten-Anbieters nie geworden. So kommen die Karten in ganz unterschiedlichen Anwendungen zum Einsatz. Da ist zum einen das CERN, das mit den Digitizer-Karten die komplizierte Shut-Down-Sequenz des fast auf Lichtgeschwindigkeit umlaufendem Teilchenstrahls steuert. Oder als Herzstück im mobilen Atmospähren-Lidar-System in der extremen Kälte der Antarktis.

Von Anfang an dabei ist Gisela Hassler: Sie hatte damals mit einem Partner das Unternehmen gegründet und aufgebaut. Im Jahr 2000 übernahm Oliver Rovini die technische Leitung. Seit 2021 erweitert Carsten Gralla das Management von Spectrum. Denn in den letzten Jahren wuchs der Umsatz des Unternehmens beständig und es war laut Gisela Hassler an der Zeit, das Management zu erweitern. Mit Carsten Gralla kommt ein erfahrener Manager in das Unternehmen.

Herr Gralla, Sie haben es bei Ihrem letzten Arbeitgeber bis zum Vorstand geschafft. Warum jetzt noch der Wechsel in eine für Sie komplett andere Branche?

Meinem alten Arbeitgeber war ich tatsächlich 32 Jahre lang verbunden. Ich habe zunächst bei Impreglon und später bei Aalberts im Bereich Surface Technnologies alles miterlebt und mitgestaltet, was man sich in der Geschichte eines Unternehmens vorstellen kann, einschließlich des Börsengangs von Impreglon und der Übernahme durch den Aalberts-Konzern vor sechs Jahren. Ich hatte schlicht Lust auf eine berufliche Veränderung, auf etwas Neues. Mit anderen Worten: auf neue Herausforderungen.

Zusammen mit Gisela Hassler und Oliver Rovini teilen Sie sich die Geschäftsführung. Was steht aktuell auf Ihrer Agenda und was will Spectrum Instrumentation in den nächsten Monaten und Jahren erreichen?

Ich bin in einer spannenden Phase bei Spectrum eingetreten: Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Diese erfreuliche Entwicklung soll sich in den nächsten Monaten und Jahren fortsetzen, dafür ist es aber notwendig, dass gleichzeitig die Strukturen im Unternehmen mitwachsen. Das geschieht nicht automatisch, darum kommt es bei solchen Wachstumssprüngen häufig zu Reibungsverlusten.

Ich habe solche Prozesse in der Vergangenheit mehrfach begleitet und weiß genau, worauf es dabei ankommt. Diese Aufgabe ist genau die Art von Herausforderung, die mich bei Spectrum reizt. Darüber hinaus wollen wir das Unternehmen konsequent auf die Zukunft ausrichten, hier spielen unter anderem die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Und natürlich ist es immer möglich, die Prozesse in einem Unternehmen weiter zu verbessern, die einzelnen Abläufe noch schneller und zuverlässiger zu gestalten. Das gemeinsame Ziel von Gisela Hassler, Oliver Rovini und mir ist es, an die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre anzuknüpfen und dabei einzelne Themen stärker in den Fokus zu nehmen.

Sie hatten mir im Vorgespräch erzählt, dass Sie Frau Hassler schon viele Jahre kennen und regelmäßig im Austausch stehen. Was schätzen Sie an ihr?

Gisela Hassler und ich kennen uns aus einem Management-Netzwerk, einer kleinen, regionalen Gruppe von Manager*innen, die sich seit vielen Jahren treffen und miteinander austauschen. Dabei geht es nicht in erster Linie um das Netzwerken, sondern darum, sich gegenseitig bei beruflichen Problemen und Entscheidungen zu beraten und zu unterstützen. Die Mitglieder coachen einander mithilfe ihrer eigenen Erfahrungen und Kenntnisse.

Dieser – absolut vertrauliche – Austausch ist für mich persönlich und fachlich unglaublich wertvoll. In dieser Gruppe haben Gisela Hassler und ich festgestellt, dass wir als Führungskräfte ziemlich ähnlich ticken. Aus dieser Erkenntnis und dem gegenseitigen Vertrauen, das sich über die Jahre entwickelt hat, entstand die Idee, zusammenzuarbeiten – das waren ideale Voraussetzungen. Normalerweise suchen wir Personal nach Curriculum, Fachkompetenzen und Zeugnissen aus; sicher spielt ebenso Sympathie eine Rolle, aber im Grunde wissen wir anfangs nie, für welche Werte und Überzeugungen ein Bewerber wirklich steht.

Wir hatten die Gelegenheit, uns über Jahre kennen und schätzen zu lernen. Dann sollte es später mit Sicherheit keine Irritationen oder gravierende Differenzen geben. Das unterstreicht meiner Meinung nach, wie wichtig sogenannte Soft Skills für eine gelingende Zusammenarbeit sind. Fachkenntnisse lassen sich jederzeit aneignen, aber ähnliche Prinzipien, Kompetenzen wie Teamgeist, Empathie und Konfliktfähigkeit sowie eine realistische Selbsteinschätzung der Mitarbeiter*innen spielen für den Erfolg eines Unternehmens ein weitaus größere Rolle.

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Was schätzen Sie an Spectrum? Wie schwer ist es für Sie, sich in die komplett neue Branche einzuarbeiten?

Ich muss ganz klar zwischen Management-Aufgaben und spezifischen Fachkenntnissen unterscheiden. Ein guter Manager kann praktisch jedes Unternehmen führen, da geht es um Kennzahlen, die Effizienz von Strukturen und Abläufen oder Personalführung – eben die ganze Palette des betriebswirtschaftlichen Wissens.

Trotzdem ist es von Vorteil, eine Affinität zu den eigenen Produkten zu entwickeln. Mir spielt dabei mein Maschinenbau-Studium in die Hände, außerdem bin ich allgemein ein technikbegeisterter Mensch, vor allem Zukunftstechnologien interessieren mich sehr. So haben mich die Produkte von Spectrum von Anfang an fasziniert, inzwischen muss ich sagen, bin ich regelrecht begeistert. Es ist geradezu ein Motivations-Booster, in einem Unternehmen zu arbeiten, dass derartig sinnvolle, komplexe und hochpräzise Anwendungen für die unterschiedlichsten Bereiche, die man sich vorstellen kann, entwickelt. Ich nenne hier mal ein paar Beispiele, die mich als Neueinsteiger besonders beeindruckt haben:

In der Atmosphärenforschung wird das zurück gestreute Licht aus einer Höhe von 100 Kilometern gemessen, um Werte für Temperatur und Windgeschwindigkeit zu ermitteln. Mithilfe unserer Messtechnik ist es möglich, diese extrem schwachen Lichtsignale, die dazu noch von Sonnenlicht überlagert werden, mit einer sehr hohen Geschwindigkeit in Echtzeit auszuwerten.

In der Molekularforschung, Pathologie, Immunologie und Virologie spielt die Erkennung und Sortierung von Zellen nach chemischen Merkmalen und Formen eine große Rolle. Unsere ultraschnellen Digitizer ermöglichen den Einsatz von bildbasierter Technologie mit beispiellosem Durchsatz und extremer Genauigkeit.

Für die Untersuchung von biologischen Stoffen, Polymeren und Nanostrukturen werden sogenannte Atomic Force Microscopes eingesetzt. Die Spitze einer Messnadel tastet die Oberfläche ab und interagiert mit der Probe im nanomechanischen Bereich. Kleinste Bewegungen dieser Nadel werden von einem Laserstrahl erfasst und zur topographischen, dreidimensionalen Bildgebung verarbeitet. Für die Forschung und Entwicklung dieser anspruchsvollen Mikroskope sind hochpräszise Messgeräte wie unsere Digitizer unabdingbar. Die Sensorsignale müssen genauestens erfasst und analysiert werden, um die wichtigen Parameter dieses Systems ermitteln zu können. Das ist nur eine kleine Auswahl der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten unserer Produkte.

Zum Thema Inspiration: Wo bekommen Sie und das Team die Ideen her?

Die Ideen für neue Produktentwicklungen haben ihren Ursprung immer im Feedback unserer Kunden. Durch die konsequente Ausrichtung unseres Unternehmens auf die Perfect Fit Solutions sind wir ganz nah dran an den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden. Wir überlegen gemeinsam mit ihnen, welche zusätzlichen Features für ihre Vorhaben notwendig sind und wie wir diese integrieren können. Manchmal wird uns erst durch das Feedback der Kunden zu unseren Anwendungen klar, was unsere Produkte alles leisten können! Aus diesen Rückmeldungen entstehen immer neue Ideen für neue Anwendungsfelder, die ihren Ursprung immer in den tatsächlichen Bedürfnissen des Marktes haben.

Welchen Eindruck haben Sie in den ersten Tagen bei Spectrum gewonnen? Gab es was Besonderes?

Mich hat von Anfang an die gute Unternehmenskultur bei Spectrum beeindruckt. Alle Mitarbeiter*innen sind mir offen entgegengetreten und haben mich von Anfang an unterstützt. Der Umgang miteinander ist respektvoll und absolut ehrlich. Zur guten Unternehmenskultur gehört ebenso die effiziente Organisation der Arbeitszeit. Es wird sehr auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance geachtet, so ist es bei Spectrum beispielsweise nur in absoluten Ausnahmefällen erwünscht, dass am Wochenende gearbeitet wird. Die einzelnen Mitarbeiter*innen sind für ihre Bereiche weitestgehend selbst verantwortlich und handeln selbstständig. Ermöglicht wird das durch das gute Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeiter*innen und Geschäftsleitung.

Und etwas anderes ist mir noch aufgefallen: Fast alle unsere Entwickler machen in ihrer Freizeit Musik. Das zeigt mir, dass dieser Berufszweig lange nicht so trocken ist wie viele Menschen glauben, sondern dass man offensichtlich ziemlich kreativ sein muss, um ein guter Entwickler zu sein.

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