Fabrik der Zukunft: KUKA kauft Visual Components

Redakteur: Michael Eckstein

Roboterhersteller KUKA übernimmt Visual Components. Mit den 3D-Simulationslösungen der Finnen will das Augsburger Unternehmen die nächste Stufe der intelligenten Automation zünden.

Anbieter zum Thema

Virtuelle Welten: KUKA-Roboter haben weltweit Fabriken erobert. Ihr Einsatz lässt sich mit der Software von Visual Components simulieren.
Virtuelle Welten: KUKA-Roboter haben weltweit Fabriken erobert. Ihr Einsatz lässt sich mit der Software von Visual Components simulieren.
(Bild: KUKA AG)

Das in Finnland ansässige Unternehmen Visual Components hat sich auf Softwarelösungen für die 3D-Simulation in der Fabrikplanung spezialisiert. Weltweit setzen Unternehmen die Produkte für Planungs-und Entscheidungsprozesse ein. Kuka sieht darin einen wichtigen Bestandteil für die Gestaltung der Fabrik der Zukunft.

Nach eigenen Angaben setzt Visual Components mit seinen einfach zu bedienenden Produkten und der offenen Architektur Standards bei der Visualisierung und Simulation von kompletten Produktionsprozessen. „Die 3D Simulation ist ein wichtiges Element bei der Gestaltung der Fabrik der Zukunft“, sagt Dr. Till Reuter, Vorstandsvorsitzender der KUKA AG. „Visual Components bietet hier innovative Lösungen.“

Für KUKA ist das Simulationstool ein Meilenstein mit großem Potenzial für Lösungen rund um KUKAs „Simulations Ecosystem“. Denn für Innovationen wie Künstliche Intelligenz, Virtual and Augmented Reality, Cloud-Technologie oder das Internet der Dinge gehört die Simulation nach eigenen Angaben zu den Schlüsselelementen.

Simulierte Anlagen per Virtual Reality erleben

Eine 3D-Umgebung simulieren und die erforderlichen Arbeitsschritte möglichst realistisch in Echtzeit beobachten zu können, kann gerade bei hochkomplexen Fertigungslinien mit Multi-Roboter-Zellen Entscheidungen vereinfachen.

In Visual Components lassen sich Fabrikanlagen nicht nur planen und am Monitor simulieren, sondern als vollständige virtuelle Umgebung beispielsweise mit einer Virtual-Reality-(VR)-Brille erleben. Dadurch erhalten Anwender einen realitätsnahen Eindruck davon, wie die Anlage tatsächlich aussieht und arbeitet.

Laut Visual Components können Anwender wie Techniker oder Vertriebsmitarbeiter die Entwürfe auch auf mobilen Endgeräten darstellen – praktisch für das Einrichten der Anlagen oder als Präsentation bei Kunden. VR biete Maschinenherstellern und Systemintegratoren einen neuen Zugang zur Fabrikplanung.

„Visual Components und KUKA arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich zusammen“, erklärt Juha Renfors, CEO und Gründer von Visual Components. „Wir haben einen zuverlässigen und starken Partner gefunden, mit dem wir gemeinsam international wachsen werden.“

Neue Märkte erschließen

Wegen der weitreichende Automatisierung ihrer Fertigungsstraßen setzt besonders die Automobilindustrie seit vielen Jahren stark auf Roboter – und ist nach Angaben von KUKA Hauptabnehmer der eigenen Produkte. Dank der Vielseitigkeit und der offenen Architektur der Visual Components-Software könne man nun auch in neue, weniger spezialisierte Industriesektoren vorstoßen, gibt KUKA an. Mit Visual Components sei das Unternehmen bestens gerüstet, um sich innerhalb kürzester Zeit an ganz unterschiedliche Szenarien anzupassen.

Vor dem Hintergrund eines bereits auf Basis der Visual-Components-Software durchgeführten Projekts erklärt KUKA-Projektleiter Andreas Keibel: „Für uns ist das eine interessante Herausforderung, denn die neuen Zielmärkte erfordern eine völlig andere Herangehensweise. In der allgemeinen Industrie liegt die Schwierigkeit darin, die verschiedenen Anforderungen völlig unterschiedlicher Produktionsprozesse zu erfüllen.“

(ID:45067008)