ZVEI-Ausblick für die Elektronikfertigung Erholung der Elektronikfertigungs-Märkte erwartet
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Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie, ZVEI, berichtet, dass die deutschen Elektroexporte unter dem Vorjahreswert liegen. Doch es gibt positive Aussichten, denn die Zahlen zeigen: Die Wertschöpfung der Elektronikfertigung in Europa ist robust und für die Zukunft gibt’s jede Menge Potenzial.

Mit gleich zwei Wirtschaftsanalysen zeichnet der ZVEI, der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ein robustes, wenn nicht gar positives Bild von deutschen Elektroexporten und den Märkten der elektronischen Bauelemente und der Elektronikfertigung, auch wenn das auf den ersten Blick nicht ganz so erscheinen mag.
Zunächst weist der deutsche Markt für elektronische Bauelemente zum Jahresende 2023 ein Umsatzplus von 9,7 Prozent auf und übertrifft damit das Vorkrisenniveau von 2019, so Nicolas-Fabian Schweizer, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands PCB and Electronic Systems im Rahmen der Productronica 2023. Insgesamt wird zum Jahresende mit einem Gesamtumsatz von 20,8 Milliarden Euro zu rechnen sein. Schweizer bewertet dieses Ergebnis positiv, denn im internationalen Vergleich schneide Europa robust ab. Andere Regionen, China, Amerika und Asien/Pazifik verzeichnen den Worten Schweizers zufolge Umsatzrückgänge von insgesamt 10,6 Prozent.
Während dieselben Regionen auch im Halbleiter-Weltmarkt einen Umsatzrückgang zu verzeichnen hätten, schneidet Europa mit einem Wachstum von 6,3 Prozent ab. Allerdings muss man diese Zahlen in ein nachvollziehbares Verhältnis setzen. So haben die Regionen China und Asien/Pazifik im Bereich der Leiterplatten einen Weltmarktanteil von satten 86 Prozent, während Japan mit 8, die USA mit 4 und Europa schließlich mit 3 Prozent folgen. Den Daten des ZVEI zufolge beanspruchte Europa im Jahr 2000 noch 20 „Nichtsdestotrotz“, schließt Schweizer, „lassen die Megatrends bis 2030 ein starkes Wachstum erwarten“.
Deutsche Elektronikfertigung
Innerhalb der Landesgrenzen hingegen verzeichnet der Markt für elektronische Baugruppen einen Umsatzrückgang von knapp 5 Prozent. Dass das weniger tragisch, sondern relativ moderat ist, zeigt abermals der weltweite Vergleich. „Der europäische Baugruppen-Markt wächst leicht um 4,3 Prozent auf 138,6 Milliarden US-Dollar (129,1 Milliarden Euro mit einem Wachstum von 24 Prozent), wobei der weltweite Markt um 7,9 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 1.190 Milliarden US-Dollar schrumpft (in Euro minus 6,9 Prozent auf 1.096,4 Milliarden Euro“, so der ZVEI. Die Zahlen zeigen auch in diesem Fall, so Schweizer, dass Europa in der Wertschöpfung der Elektronikfertigung robust ist, während Umsatz und Wachstum in anderen Regionen rückläufig sind.
Deutschland und Europa müssen aber die Stärken in der Prozesskompetenz ausbauen, um im Bereich der Hochtechnologie widerstands- und wettbewerbsfähiger zu werden. Denn Leiterplatten und Elektronikfertigung seien für Energiewende, Digitalisierung, das Internet der Dinge und KI unerlässlich – da wäre es doch hervorragend, wenn deutsche Hersteller im Leiterplatten- und EMS-Bereich davon profitieren können. Den Bericht zu den Märkten der elektronischen Bauelemente und der Elektronikfertigung finden Sie auf der Webseite des ZVEI.
Deutsche Elektroexporte unter Vorjahreswert
In einer zweiten ZVEI-Analyse widmet sich ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann den Exporten der deutschen Elektronikindustrie, die abermals unter dem Vorjahreswert liegen, und zwar um 2,8 Prozent verglichen mit dem September 2022. Allerdings beliefen sich die aggregierten Elektrolieferungen ins Ausland der ersten neun Monate des Jahres, also Januar bis September 2023, auf 189,8 Milliarden Euro, was einem Plus von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei den Importen elektrotechnischer und elektronischer Produkte schaut’s ähnlich aus: Im September-Vergleich gab’s zwar ein Minus von 5,1 Prozent, im Vergleich der ersten drei Quartale mit dem Vorjahreszeitraum allerdings wurde ein Zuwachs von 6,6 Prozent erreicht. Details gibt’s in der Zahlenübersicht des ZVEI.
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(sb)
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