Wärme sinnvoll nutzen Abwärme von Rechenzentren heizt Wohnungen

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter Lesedauer: 2 min |

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Der Energieverbrauch in Rechenzentren ist enorm und als Abfallprodukt entsteht Wärme. Mit dieser Abwärme können nicht nur Wohnungen geheizt werden.

Rechenzentren brauchen Energie und produzieren Abwärme. Sie lässt sich sinnvoll wiederverwerten.
Rechenzentren brauchen Energie und produzieren Abwärme. Sie lässt sich sinnvoll wiederverwerten.
(Bild: evertonpestana / Pixabay)

Deutsche Rechenzentren verbrauchen jährlich 16 Mrd. Kilowattstunden Strom. Das entspricht in etwa der Jahresleistung von eineinhalb Atomkraftwerken. Bis 2030 wird der Energieverbrauch noch einmal um 57 Prozent steigen, hat das Borderstep Institut im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im vergangenen Jahr errechnet. Vor allem das Training und der Einsatz von Algorithmen der künstlichen Intelligenz lassen den Energiehunger steigen.

Bei der Kühlung der Server durch Kälte- und Lüftungsanlagen entstehen wiederum große Mengen an Abwärme, die bisher oft ungenutzt verpuffen. Die Best-Practice-Übersicht von Bytes2Heat zeigt nun, wie die in Rechenzentren entstehende Abwärme sinnvoll abgeführt und wiederverwendet werden kann. Die Übersicht enthält 99 konkrete Beispiele mit nützlichen Hinweisen und Erfahrungen. Daraus lassen sich weitere Projekte ableiten, wenn es um Abwärme aus Rechenzentren geht.

Von der Algenzucht bis zur Zentralheizung

In der Landwirtschaft findet die Abwärmenutzung beispielsweise beim Anbau von Tomaten Anwendung. In einem auf künstliche Intelligenz spezialisierten Rechenzentrum in Kanada soll beispielsweise die anfallende Abwärme in Gewächshäuser eingespeist werden. Mit den 98 MW dieser Wärmequelle könnten in den dortigen Gewächshäusern bis zu 2.880 Tonnen Himbeeren und 83.200 Tonnen Tomaten produziert werden.  

Abwärme wird auch in der Fischzucht genutzt. Hier wird das durch die Serverkühlung erwärmte Wasser direkt in die Fischzuchtanlage geleitet und sorgt dort für die von den Tieren bevorzugte Wassertemperatur.

Auch im Gebäudesektor könnte die Nutzung von Abwärme einen Beitrag zur notwendigen Klimaneutralität des gesamten Sektors leisten, etwa zum Heizen von Wohnungen, aber auch von Schwimmbädern oder Turnhallen.  

Rechenzentren müssen Energie wieder verwenden

Mit dem jüngsten Kabinettsbeschluss zum Energieeffizienzgesetz Mitte April diesen Jahres, in dem die Abwärmenutzung von neuen Rechenzentren geregelt wird, ist laut Bytes2Heat-Projektleiterin Mira Weber nun ein „Möglichkeitsfenster geschaffen“, um die Abwärme aus Rechenzentren in der Breite zu nutzen. Das Energieeffizienzgesetz sieht vor, dass neue Rechenzentren künftig je nach Zeitpunkt der Inbetriebnahme 10 bis 20 Prozent der eingesetzten Energie wiederverwenden müssen.

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