TÜV Röntgenreport Röntgengeräte in der Humanmedizin öfters von Mängeln betroffen

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter Lesedauer: 2 min

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Störstellen und Artefakte auf Röntgenbildern führen oft zu Fehldiagnosen. Schlimmer noch sind Mängel an der Schutzausrüstung für Patienten. Im TÜV Röntgenreport 2023 wurden mehr als 16.000 Röntgengeräte untersucht.

Röntgenbilder: Im Röntgenreport 2023 hat der TÜV Mängel bei medizinischen und technischen Röntgengeräten festgestellt.
Röntgenbilder: Im Röntgenreport 2023 hat der TÜV Mängel bei medizinischen und technischen Röntgengeräten festgestellt.
(Bild: hysw001 / Pixabay)

Künstliche Intelligenz spielt in der Radiologie eine Vorreiterrolle. Algorithmen ermöglichen eine effizientere Auswertung medizinischer Daten und unterstützen so die Ärzte. Allerdings gibt es in der Radiologie auch Probleme, die vor allem mit der Strahlung zusammenhängen. Die meisten Röntgengeräte stehen in Zahnarztpraxen.

Im TÜV-Röntgenreport 2023 wurde festgestellt, dass im Jahr 2022 von 16.027 untersuchten Röntgengeräten 2.386 Geräte Mängel aufwiesen. Dies entspricht einer Mängelquote von 14,9 Prozent. „Die Mängelquoten sind je nach Anwendungsgebiet unterschiedlich. Gut jedes fünfte Röntgengerät in der Humanmedizin weist Mängel auf, bei technischen Anwendungen sind es nur fünf Prozent“, sagt Dr. Alexander Schröer, Strahlenschutzexperte beim TÜV-Verband. Eine Gefahr für Patienten oder Personal bestehe nur in den seltensten Fällen.

Vorgaben zum Strahlenschutz einhalten

„Die technische Sicherheit von Röntgengeräten in Deutschland ist sehr hoch. Niemand muss sich bei einer Untersuchung Sorgen wegen einer zu hohen Strahlenbelastung machen“, sagt Schröer. Laut Strahlenschutzgesetz muss die Sicherheit der Geräte vor der Inbetriebnahme, bei wesentlichen Änderungen sowie wiederkehrend alle fünf Jahre von unabhängigen Sachverständigen überprüft werden. „Viele Mängel ließen sich vermeiden, wenn Kliniken und Arztpraxen die Vorgaben beim Strahlenschutz immer gewissenhaft einhalten“, betont Schröer. Typische Mängel an Röntgeneinrichtungen sind fehlende Schutzausrüstung sowie eine defekte Bildempfängertechnik.

Die im Röntgenreport abgebildeten Geräte umfassen die Anwendungsgebiete Humanmedizin, Dentalmedizin und Veterinärmedizin sowie technische Verwendungen. Die Mängel werden in die Kategorien „schwerwiegend“, „erheblich“ und „einfach/formal“ eingeteilt.

Bei 22 Prozent der Röntgengeräte bestehen Mängel

Laut Röntgenreport sind im Jahr 2022 sind von den Sachverständigen bei 22 Prozent der 2.858 geprüften humanmedizinischen Röntgengeräte Mängel festgestellt worden. Der Großteil der Mängel ist mit einem Anteil von 74 Prozent als „erheblich“ eingestuft worden. Erhebliche Mängel müssen beseitigt und die Beseitigung von den Sachverständigen ohne erneute Prüfung vor Ort bestätigt werden. Immerhin 20 Prozent der Mängel waren „schwerwiegend“. Ein Weiterbetrieb ist dann in der Regel nicht möglich. Schwerwiegende Mängel müssen umgehend behoben und die Geräte nochmals geprüft werden. 5 Prozent der Mängel galten als „einfach bzw. formal“.

Der größte Teil der Röntgengeräte ist in Zahnarztpraxen und in der Kieferchirurgie im Einsatz. Von den 9.738 im Jahr 2022 geprüften dentalmedizinischen Röntgengeräten hatten 16 Prozent einen oder mehrere Mängel. Seit dem Jahr 2020 ist ein Bleischutz, zum Beispiel in Form eines Schildes oder einer Schürze, für die strahlenempfindliche Schilddrüse erforderlich. „Diese Regeländerung ist offenbar noch nicht in allen Zahnarztpraxen angekommen, aber mit geringem Aufwand schnell zu beheben“, sagt Schröer.

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