Das Europäische Patentamt (EPA) hat den Physik-Professor Karl Leo für den Europäischen Erfinderpreis 2021 als Finalist in der Kategorie „Lebenswerk“ nominiert. Leo wird für seine Pionierarbeit auf den Gebieten organische Leuchtdioden (OLED), organische Solarzellen und organische Transistoren geehrt.
Organische Halbleiter: Prof. Karl Leo von der TU Dresden ist für sein Lebenswerk vom Europäischen Patentamt für den Europäischen Erfinderpreis 2021 nominiert.
(Bild: Heinz Troll)
Er ist Physiker, Ingenieur, Professor und Unternehmer: Karl Leo veränderte mit seinen Erfindungen auf dem Gebiet der organischen Halbleiter die Elektronikindustrie grundlegend und ebnete die Weg für neue Solartechniken. Seine OLED-Techniken kommt in der Hälfte aller Smartphones weltweit und in vielen Arten von Solarzellen zum Einsatz. Die Arbeit des Physikers Leo wurde stets von seiner Leidenschaft für die Forschung und der angeborenen Neugierde geprägt.
Leo gilt als „Organikelektronik-Papst“ und leistete einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung von organischen Halbleitern, indem er ihre Leitfähigkeit mithilfe der sogenannten Dotierung verbesserte. Dies ermöglichte die Entwicklung der hocheffizienten OLED-Technik (organische Leuchtdiode), die in der gesamten Elektronikindustrie zum Einsatz kommt. OLED-Displays sorgen heute in den neuesten Smartphone-Modellen und anderen elektronischen Geräten für eine verbesserte Bildhelligkeit, hohe Farbauflösung und größere Energieeffizienz.
Durchbruch bei der OLED war 1998
Doch der gebürtige Freiburger und bekennende Grundlagenforscher, der in 22 europäischen Patenten genannt ist, ist nicht nur ein international renommierter Physiker, sondern auch Unternehmer, der im Laufe seiner Karriere zahlreiche Start-ups in der Dresdner Technologieregion „Silicon Saxony“ mitbegründet und seine Forschungsarbeit in kommerziell erfolgreiche Elektronik- und Photovoltaikunternehmen umgesetzt hat. Prof. Leo lehrt an der TU Dresden und ist Direktor des Instituts für Angewandte Physik (IAP) und Gründer des Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) der TU Dresden.
Leo wurde 1993 als Professor für Optoelektronik an die TU Dresden berufen. Dort begann er mit der Grundlagenforschung zu organischen Halbleitern. Zusammen mit seinen Doktoranden Martin Pfeiffer und Jan Blochwitz arbeiteten sie an der kontrollierten Dotierung von organischen Halbleitern.
Ihre Arbeit mündete im Jahr 1998, als sie erstmals eine organische Halbleiterdiode (OLED) hergestellt hatten. Der 60-jährige Physiker erhielt unter anderem 2002 den Leibniz-Preis, 2011 den Zukunftspreis des Bundespräsidenten und im April 2021 als erster deutscher Wissenschaftler den Jan-Rajchmann-Preis der US-amerikanischen Society for Information Display (SID).
In einem Interview sagte er: „Die siliziumbasierte Elektronik hat einen Reifegrad erreicht, den die organische Elektronik so schnell nicht erreichen wird. Die organische Elektronik muss die Lücken schließen, die die Silizium-Elektronik nicht ausfüllen kann.“
Seine Forschungsarbeit geht weiter
Für die kommenden Jahre sind bereits weitere Entwicklungen und Projekte geplant: „Zum einen wollen wir auch unsere organischen Transistoren in Produkte bringen, und zum anderen arbeiten wir daran, unsere organische Elektronik mit einer Schnittstelle zu biologischen Systemen versehen, um sie auch direkt an oder sogar im Menschen sinnvoll einsetzen zu können. Ein erstes Projekt, in dem wir biologisch abbaubare Sensorik zu postoperativen Überwachung einsetzen wollen, haben wir gerade genehmigt bekommen.“
Über den Europäischen Erfinderpreis
Der Europäische Erfinderpreis ist einer der renommiertesten Innovationspreise Europas. Er wurde 2006 vom EPA ins Leben gerufen und ehrt einzelne Erfinder und Erfinderteams, deren wegweisende Innovationen Antworten auf einige der größten Herausforderungen unserer Zeit geben. Die Finalisten und Gewinner werden von einer unabhängigen Jury bestehend aus internationalen Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Akademie und Forschung ausgewählt. Sie prüft die Vorschläge hinsichtlich ihres Beitrags zum technischen Fortschritt, zur gesellschaftlichen Entwicklung, zum wirtschaftlichen Wohlstand und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa. Der Preis wird in fünf Kategorien (Industrie, Forschung, KMU, Nicht-EPO Staaten und Lebenswerk) verliehen. Der Gewinner des Publikumspreises wird von der Öffentlichkeit aus den 15 Finalisten über ein Online-Voting ermittelt.
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