Bestückungslösungen ASM strebt die engere Verzahnung der SMT-Prozesskette an
Nach Abschluss der Übernahme von DEK, einem führenden Hersteller von Lotpastendruckern, hat ASM Assembly Systems die Spitzenstellung im Markt für SMT-Systeme weiter im Visier. Weitere Akquisitionen schloss Günter Lauber, Chef des SMT-Segments bei ASM, nicht aus.
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Firmenübernahmen bringen nicht selten größere Umwälzungen mit sich. Die Botschaft, die der SMT-Spezialist ASM Assembly Systems auf einer Pressekonferenz im Elektronikwerk Amberg bekannt gab, war jedoch eine der Kontinuität. Die beiden in der Industrie bekannten Marken SIPLACE für Bestückungssysteme und DEK für Lotpastendrucker werden bestehen bleiben. Beide Geschäftsbereiche seien nach wie vor bestrebt, die besten Lösungen ihrer Klasse anzubieten.
Darüber hinaus sagte Günter Lauber, der CEO des Geschäftsbereiches SMT Solutions bei ASM, nach der DEK-Übernahme werde es keinen Personalschnitt geben. „Niemand wird seinen oder ihren Job aufgrund der Integration verlieren. Wir brauchen alle an Bord“, erklärte Lauber in Amberg.
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Bestückung
Durchgängige Workflows für die Elektronikfertigung
In seiner Präsentation bekräftigte Lauber das Ziel des an der Börse von Hong Kong notierten Konzerns, die Spitzenposition bei den Systemlieferanten für die Elektronikfertigung im SMT-Segment (Surface Mounted Technology) erklimmen zu wollen. Das Unternehmen sei auch auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen.
2010, also vor dem Verkauf der früheren Siemens-Bestückungssparte SIPLACE an ASM, habe SIPLACE im globalen Wettbewerb der Systemanbieter den dritten Platz hinter Panasonic und Fuji belegt. Im Kalenderjahr 2013, dem Jahr vor der DEK-Übernahme, sei SIPLACE dagegen auf den zweiten Platz vorgerückt und habe Fuji hinter sich gelassen, so Lauber. Der Spitzenplatz im SMT-Segment wird spätestens für das Jahr 2016 angestrebt.
Die Übernahme von SIPLACE durch ASM habe dem Münchner Hersteller von Bestückungssystemen somit einen verbesserten Zugang insbesondere zum asiatischen Markt ermöglicht. Dies habe sich insbesondere auf dem Zielmarkt China und auf dem amerikanischen Kontinent ausgezahlt. In China sei SIPLACE vom vierten auf den dritten Platz vorgerückt und in Amerika habe man die Spitzenstellung übernommen, erklärte der Chef des Geschäftsbereich SMT Solutions.
Ein zentrales Augenmerk liegt für Günter Lauber auf der Verzahnung der einzelnen Prozesse in der Elektronikfertigung: „Hersteller und Elektronikfertiger wissen, dass in einer verbesserten Integration von Drucker, Inspektionssystem und Bestücker große Verbesserungspotentiale liegen. Mit der Akquisition von DEK wollen wir wachsen und Erfahrung teilen. Ziel ist es, die Fertigungsprozesse unserer Kunden immer weiter zu optimieren.“
Dies soll aber nicht dazu führen, dass die SIPLACE-Bestückungssysteme und die DEK-Drucker nur noch zueinander kompatibel sein werden. Kunden haben auch weiterhin die Möglichkeit, die Lösungen von DEK und SIPLACE mit Systemen anderer Hersteller zu kombinieren, erklärte Lauber. Michael Brianda, der bisherige DEK-CEO und jetzige Chef des Geschäftsbereichs Printing Solutions, ergänzte, man werde den Kunden selbstverständlich die Vorteile anbieten, die sich aus der technischen Integration von Druck- und Bestückungssystemen ergäben.
Angesprochen auf die Zusammenführung der beiden Unternehmen, erklärte Brianda, ein Kulturschock sei ausgeblieben. Der Austausch zwischen SIPLACE in München und dem DEK-Hauptquartier in Zürich sowie dem Entwicklungszentrum im britischen Weymouth funktioniere ausgezeichnet. „Wir haben denselben Teamgeist“, lobte Brianda das Zusammenwachsen der Unternehmensteile.
Weitere Akquisitionen im SMT-Umfeld schloss der Chef des Geschäftsbereiches nicht aus: „Ich sage weder ja noch nein“, lautete die sibyllinische Antwort Laubers auf eine Frage zu diesem Thema. Man müsse sehen, welche Zukäufe sinnvoll seien.
Der Leiter der Siemens-Elektronikwerks Amberg, Professor Karl-Heinz Büttner, richtete aus Anwendersicht die Bitte um die Standardisierung der Kommunikation zwischen den einzelnen Stationen des SMT-Prozesses. Daran müsse man arbeiten, sagte der Siemens-Werksleiter.
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