Mess- und Prüfsysteme „Als kleines, privates Unternehmen können wir antizyklisch investieren“
Anbieter zum Thema
In Krisenzeiten legen Unternehmen ihre Ausbaupläne oft auf Eis. Nicht so bei LXinstruments. Das mittelständische Tech-Unternehmen aus der Nähe von Stuttgart hat nicht einfach nur neu gebaut.

In Zeiten einer Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen halten sich viele Betriebe bei ihren Ausgaben zurück. Gleich einen Neubau zu errichten, ist erst wieder in besseren Zeiten denkbar. Doch wenn nicht jetzt, wann dann? Das zumindest haben sich Constanze und Roland Blaschke von LXinstruments in der Nähe von Stuttgart gefragt.
In rund 10 km Entfernung von ihrem bisherigen Standort Sindelfingen, in Nufringen, direkt an der A 81 und einer S-Bahn-Linie gelegen, haben sie auf vier Etagen mit je 350 m² einen Neubau aus dem Boden gestampft. Dabei kommt es ihnen und ihren Mitarbeitern nicht nur auf eine effiziente Arbeitsumgebung an, sondern auch auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit Aufenthaltsraum und einer großen Terrasse.
Für alle, die an der frischen Luft abschalten wollen, bietet sich der Garten für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an. Die Räume des Holzgebäudes selbst bieten viel Tageslicht. Selbst Duschen stehen allen zur Verfügung.
Endlich mehr Platz für die Mitarbeiter
„Wir sind als kleines, privates Unternehmen in der, wie wir finden, glücklichen Situation, dass wir uns von Zwängen abkoppeln können, die größere Unternehmen oft haben. Wir müssen keine kurzfristigen Ertragszahlen ‘liefern’, weil gerade Jahres- oder Quartalsabschluss ist. Deshalb können wir auch antizyklisch investieren – oder eine Investition tätigen, die zwar sinnvoll erscheint, aber sich nicht sofort rentiert“, berichtet Geschäftsführer Roland Blaschke.
Natürlich gab es Überlegungen, das Projekt auf Eis zu legen. Zu groß ist das Risiko, weil die Finanzausstattung langfristig gebunden ist. Doch zusammen mit zwei Hausbanken haben Blaschkes ein tragfähiges Konzept entwickelt.
„Wir wollten auch nicht noch länger warten. Unser aktueller Standort ist schon seit längerem an seine Grenzen gekommen und wir haben unseren Mitarbeitern entgegen einer ursprünglichen Planung von zwei bis drei Jahren zwischenzeitlich schon fünf Jahre an diesem Standort zugemutet“, erzählt Constanze Blaschke.
In den Neubau sind viele Ideen der gesamten Belegschaft eingeflossen. Es ist vor allem „die Symbiose von effizienter Arbeitsatmosphäre, die auch den Wohlfühlcharakter bedient, sowie die ökologische Nachhaltigkeit ist von einer zentralen Bedeutung“, unterstreicht Constanze Blaschke die Vorzüge des Neubaus.
Moderne Mobilität selbstverständlich nutzen
Doch was wäre ein Neubau, wenn man seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht auch die Möglichkeit von moderner Mobilität bietet? Insgesamt stehen am Standort 12 Ladeplätze für Mitarbeiter und die Firmenflotte bereit, die konsequent auf Elektroantrieb umgestellt wurde. Außerdem unterliegen die Dienstfahrzeuge Emissionsgrenzen, die über die letzten Jahre immer weiter reduziert wurden. „Wir wollen unseren Teil zum Klimaschutz leisten“, betont es Constanze Blaschke.
„Wir haben zunächst gut erreichbare Emissionsgrenzen eingeführt und gleichzeitig durch die Anschaffung eines Erdgasfahrzeugs sowie eines Plug-In-Hybrids als Poolfahrzeuge gezeigt, dass solche Grenzen erreichbar sind und es trotzdem gute Fahrzeuge sind. Hier sind wir nicht total-öko oder so unterwegs, unsere Policy beruht eigentlich nur auf europäischen Durchschnittswerten der Vergangenheit und zukünftigen Zielen. Leider sind die Deutschen auf diesem Gebiet keine Vorreiter, weshalb es hierzulande ungewöhnliche Ziele sind“, sagt Roland Blaschke.
Das Konzept bedient außerdem die E-Bike-Firmenpolicy: Alle Mitarbeiter und ihre Partner haben die Möglichkeit, ein E-Bike zu fahren. Die notwendige Energie kommt noch von einem Anbieter grüner Energie. Doch zunehmend soll der Energiebedarf des Unternehmens über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes gestillt werden. Sie bietet eine Leistungsfähigkeit von 44 kWp. Künftig soll die Energie in einem Energie-Speicher zwischengespeichert werden. Abgerundet wird der Neubau durch die Möglichkeit, energieeffizient und ressourcenschonend zu heizen. Das erledigt eine Wärmepumpe, die im Sommer auch zum Kühlen der Räume eingesetzt werden kann.
Wachstum mit dem Neubau ist möglich
Auch einem möglichen Wachstum steht mit dem Neubau nichts im Weg: Mit Blick in die Zukunft ist die Grundfläche weiter ausbaubar. Die Büros und Flächen in der obersten Etage sollen noch vermietet werden. Wenn es der Eigenbedarf erlaubt, stehen hier weitere Flächen zur Verfügung. „Wir wollen nicht in den nächsten fünf Jahren wieder umziehen. Dank unseres Konzepts ist eine Vermietung von Räumen möglich.
In der zweiten Etage ist die physikalische Einteilung in unterschiedliche Parzellengrößen zulassen. Die Verkabelung ist gut erreichbar mit Kabelpritschen und -kanälen und zentral organisiert: so können wir uns schnell an neue Gegebenheiten anpassen“, ergänzt Roland Blaschke das flexible Konzept des Neubaus.
Der Neubau ist ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. „Wir haben das Gebäude exakt nach unseren Vorstellungen konzipiert, sind keine Kompromisse eingegangen, wie sie bei Mieteinheiten oftmals nötig sind. Wir wollen bereit sein, unser Geschäft weiter auszubauen und uns gleichzeitig im Gebäude sowie außerhalb wohl fühlen“, fasst es Constanze Blaschke zusammen.
Roland Blaschke gewährt abschließend noch einen Blick in die unmittelbare Zukunft: „Der Bereich Batterietest/Power soll beispielsweise weiter ausgebaut werden. Im neuen Gebäude sind wir dafür energetisch deutlich besser eingerichtet.“
(ID:47112756)