IEC 63171-7 SPE-M12-Hybrid: „Wir sind einen Schritt weiter“

Von Kristin Rinortner

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TE Connectivity und Phoenix Contact entwickeln gemeinsam neue SPE-Hybridsteckverbinder im Format M12. Die Steckverbinder entsprechen dem Standard IEC 63171-7, den die IEC Anfang 2021 auf Vorschlag von TE initiiert hat. Sechs Fragen an Verena Neuhaus von Phoenix Contact.

Verena Neuhaus, Phoenix Contact: „Während bisherige Konzepte mit PoDL auf ca. 50 W Nutzleistung am Gerät begrenzt sind, umfassen die Einsatzmöglichkeiten für SPE-M12-Hybridsteckverbinder auch leistungsstarke IIoT-Geräte, Robotiksysteme, Servo- und Drehstromantriebe.
Verena Neuhaus, Phoenix Contact: „Während bisherige Konzepte mit PoDL auf ca. 50 W Nutzleistung am Gerät begrenzt sind, umfassen die Einsatzmöglichkeiten für SPE-M12-Hybridsteckverbinder auch leistungsstarke IIoT-Geräte, Robotiksysteme, Servo- und Drehstromantriebe.
(Bild: Phoenix Contact)

Mit der Norm IEC 63171-7 hat TE Connectivity vergangenes Jahr erstmalig ein Hybridsystem für die Daten- und gleichzeitige Stromversorgung bei Single Pair Ethernet (SPE) initiiert. Der Standard spezifiziert hybride Schnittstellen mit SPE- und Stromversorgungskontakten im Format M12 in sieben Kodierungen.

Mit einer Kooperation wollen TE Connectivity und Phoenix Contact nun die Akzeptanz der SPE-Technik im industriellen Umfeld weiter vorantreiben. Beide unterstützen den Standard IEC 63171-7.

Wir haben Verena Neuhaus, Manager Product Marketing Data Connectors bei Phoenix Contact, sechs Fragen zum Thema gestellt.

Frau Neuhaus, warum konzentrieren sich die Hersteller jetzt auf einen hybriden SPE-Steckverbinder im Format M12?

Neben höheren Datenraten soll die SPE-Infrastruktur auch größere Reichweiten und höhere Versorgungsspannungen von Geräten sicherstellen. Um dies auch bei leistungsstarken Anwendungen zu gewährleisten, benötigt man Alternativen zum Standard „Power over Data Line“, kurz PODL, der mit ca. 50 W Nutzleistung am Gerät und auf eine reine Punkt-zu-Punkt-Kommunikation limitiert ist. Werden höhere Leistungen benötigt, ist eine hybride Verkabelung mit separaten Adern für die Stromversorgung notwendig.

Da kommen dann Hybrid-Steckverbinder nach der IEC 63171-7 ins Spiel?

Ja, das SPE-Hybrid-System nach der IEC 63171-7 kombiniert die Vorteile einer direkten Versorgung mit Daten und Leistung mit nur einem Kabel und einer Schnittstelle am Gerät. Das spart Kosten und Platz bei der Verkabelung. M12-Schnittstellen bieten in diesem Zusammenhang einen sehr guten Störschutz durch die getrennten Daten- und Leistungskontakte.

Was sind die Vorteile vom SPE M12 Hybrid?

Da wir für die SPE-Datenübertragung nur zwei Kontakte benötigen, bleibt mehr Bauraum und mehr Flexibilität für die Leistungskontakte. Damit können größere Luft- und Kriechstrecken realisiert werden. Und es können auch größere Leistungskontakte eingesetzt werden, die eine höhere Stromtragfähigkeit bieten. Insgesamt beinhaltet der neue Standard IEC 63171-7 sieben unterschiedliche Kodierungen – das bedeutet maximale Flexibilität für die Anwendung. Es können höhere Ströme und Spannungen übertragen werden und die unterschiedlichen Kodierungen bieten die Möglichkeit, einen oder mehrere Spannungskreise zu versorgen.

Wo sehen Sie die Einsatzbereiche vom SPE M12 Hybrid?

Die Einsatzmöglichkeiten für SPE-M12-Hybridsteckverbinder umfassen auch leistungsstarke IIoT-Geräte, Robotiksysteme, Servo- und Drehstromantriebe und sind wie gesagt nicht auf 50 W begrenzt. Dieser universelle Standard zur SPE-Implementierung bringt die Industrie dabei einen wichtigen Schritt voran, das Ethernet an „die Edge“ des industriellen Netzwerks zu bringen und so die intelligente Fertigung zu ermöglichen.

Ist die -7 eine Weiterentwicklung einer bestehenden SPE-Norm?

Die neuen Steckverbinder für hybride SPE-Steckverbinder werden von Phoenix Contact und TE Connectivity gemeinsam entwickelt. Die M12-Steckverbinder entsprechen dem komplett neu spezifizierten Hybridformat des Standards 63171-7 der International Electrotechnical Commission (IEC), der Anfang 2021 auf Vorschlag von TE in der Normungskommission initiiert worden war. Das ist also keine Weiterentwicklung einer bestehenden Norm, sondern ein neuer Ansatz.

Wann werden erste Serienprodukte auf den Markt kommen?

Erste Serienprodukte bringen wir Anfang 2023 auf den Markt. Die Aktivitäten in der Partnerschaft konzentrieren sich im ersten Schritt auf die Entwicklung von Gerätesteckverbindern und vorkonfektionierten Leitungen der Kodierung 2. Erste Prototypen dieser Steckverbinder werden wir bereits auf der SPS-Messe im Herbst 2022 zeigen. Im nächsten Schritt werden wir weitere Produkte zur Umsetzung der anderen Kodierungen entwickeln.

Frau Neuhaus, vielen Dank für das Gespräch.

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