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Wie entstehen innovative Medizinprodukte?
Mehr als die Hälfte des Umsatzes macht die Branche mit Produkten, die nicht älter als drei Jahre sind. Neue, innovative Medizinprodukte sind es denn auch, die den meisten Umsatz versprechen – im Gegensatz zu sogenannten Me-too-Produkten, also Nachahmungen bereits bestehender Produkte.
Um Innovationen hervorzubringen, arbeiten Medizintechnikfirmen oft eng mit Forschungseinrichtungen wie den industrienahen Fraunhofer-Gesellschaften zusammen. Im Idealfall werden Forschungsprojekte sogar finanziert. EU-Förderprojekte sind hier eine Möglichkeit.
Wir empfehlen folgende Anlaufstellen, um sich über Fördermöglichkeiten zu informieren: das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Clusterorganisationen wie das Cluster Medizintechnologie in Mannheim, das Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg und die Medical Mountains in Tuttlingen .
Aktuell entstehen zahlreiche Innovationen in Zusammenhang mit Digitalisierung und 3D-Druck. Doch wie werden diese Produkte entwickelt und hergestellt? Ein guter Ort, um das herauszufinden, sind Fachmessen, auf denen sich die Firmen präsentieren, die an der Konstruktion und Fertigung von Medizinprodukten beteiligt sind. In Deutschland heißen die größten einschlägigen Zuliefermessen Compamed, Medtec Europe und MT-Connect. Hier erfährt man weit mehr über die Herstellung von Medizintechnik als auf Medizinmessen.
Zuliefermessen sind interessanter als Medizinmessen
Die weltgrößte Medizinmesse ist die Medica in Düsseldorf. Dort sieht man jedoch eher, wie fertige Medizinprodukte und Medizingeräte aussehen, was sie können und wozu sie dienen. Über die Konstruktion, das Design, die Fertigung sowie die Zulassung von Medizinprodukten geben die Aussteller der Zuliefermessen Aufschluss.
Einen großen Anteil der Aussteller machen übrigens Lohnfertiger aus. Wie der Name schon sagt, agieren diese Firmen als Dienstleister und produzieren Medizinprodukte und Medizingeräte im Auftrag. Dieses Outsourcing beschränkt sich jedoch nicht auf die Fertigung – viele Auftragsfertiger werben mit Slogans wie „Von der Idee bis zum fertigen Produkt“.
Dass der komplette Entwicklungs- und Produktionsprozess ausgelagert wurde, wissen am Ende jedoch nur der Inverkehrbringer – also das Medizintechnikunternehmen – und sein Dienstleister, der dazu eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben hat. Nicht immer sourcen Medizintechnikhersteller den gesamten Prozess aus: Etabliert sind auch Dienstleister, die sich auf bestimmte Teilbereiche spezialisiert haben: Sie übernehmen dann beispielsweise nur die Verpackung oder die Sterilisierung des Medizinprodukts.
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