OLED-Displays

Funktionsweise und Eigenschaften von OLEDs

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OLEDs im Vergleich mit LCD-Modulen

Je nach Displaytechnologie (Aktiv- oder Passivmatrix-LCD) variiert die Ansprechzeit zwischen 500 und 9 ms. Bei einem passiven LCD muss ein träger Flüssigkristall bewegt werden. In Gegensatz dazu werden bei der OLED-Technologie Elektronen bewegt, wodurch sich Ansprechzeiten <10 µs ergeben. Dadurch eignen sich OLEDs bestens für Applikationen mit schnell bewegten Bildern.

Bei LCDs nimmt der Kontrast mit zunehmendem Neigungswinkel ab und Farben verändern sich. Da OLEDs selbstleuchtend sind, wird der Kontrast nicht von einem sich ändernden Blickwinkel beeinflusst und beträgt deshalb 180°. Die Farben bleiben hierbei unverändert brillant und es findet keine Invertierung des Bildes statt.

Das Kontrastverhältnis eines transmissiven LCDs wird im dunklen Raum bestimmt. Es ist das Verhältnis vom angesteuerten Bildpunkt zu nicht angesteuerter Fläche und ist maßgeblich von der Helligkeit der verwendeten Hintergrundbeleuchtung und der Lichtabschottung des nicht angesteuerten Pixels abhängig. Ebenfalls reduzieren Schaltzeiten des Flüssigkristalls und die Multiplexrate das reelle Kontrastempfinden. Bei OLEDs ist der Kontrast theoretisch unendlich da der nicht angesteuerte, schwarze Hintergrund kein Licht emittiert.

Höheres Kontrastverhältnis mit weniger Energie

Um beim LCD den größtmöglichen Kontrast zu erzielen, wird eine möglichst helle Hintergrundbeleuchtung verwendet, die entsprechend viel Energie verbraucht. Je heller die Hintergrundbeleuchtung desto weniger schwarz wird aber auch die Schwarzdarstellung der angesteuerten Bildpunkte. Ein doppelt aufgewalzter Fim wirkt dieser Kontrastminderung entgegen. Der entscheidende Vorteil bei einem OLED hingegen ist, dass tatsächlich nur der angesteuerte Bildpunkt leuchtet und der Hintergrund sein tiefes Schwarz behält. Dadurch wird ein viel höheres Kontrastverhältnis bei niedrigerem Energieaufwand erreicht.

Bei der LCD-Technik wird der Energieverbrauch hauptsächlich durch die verwendete Hintergrundbeleuchtung bestimmt. Bei OLEDs verbraucht nur der angesteuerte Pixel Energie, der deshalb im Vergleich zur transmissiven LCD-Technologie eine deutlich bessere Energiebilanz aufweist.

Bei der passiven LCD-Technologie dreht sich der Flüssigkristall mit abnehmender Temperatur langsamer. Die Folgen: die Umschaltzeiten zwischen den wechselnden Bildinhalten erhöhen sich, der Kontrast verschlechtert sich. Um dem entgegenzuwirken muss die Kontrastspannung temperaturabhängig angepasst werden. Dies lässt sich manuell über ein Potenziometer nachregeln oder automatisch durch eine zusätzliche Schaltung realisieren. Bei OLEDs ist eine Temperaturkompensation nicht erforderlich, da die Charakteristik der Elektronen unabhängig von wechselnder Temperatur ist. Die Schaltzeiten sind ebenfalls temperaturunabhängig.

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