Creators Update wird ausgerollt Windows 10, dritte Instanz
Das sogenannte Creators Update, die dritte große Windows-10-Aktualisierung, steht kurz vor dem Start. Wir zeigen, welche Neuerungen und Verbesserungen es bereit hält und wo es noch hakt.
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Mit dem Creators Update zündet Microsoft die dritte Stufe von Windows 10 als Service. Anders als bisherige Windows-Versionen, die nur mit Service-Packs versorgt wurden, die im wesentlichen Sammlungen regelmäßiger Sicherheits-Updates und Fehlerbereinigungen waren, bekommt man mit den Feature-Updates quasi neue Versionen von Windows 10 geliefert.
Diese umfassen auch neue Funktionen und Verbesserungen der bisherigen Komponenten. Nach dem Start von Windows 10 im Juli 2015 folgte im Herbst 2015 das erste größere Update. Ein Jahr später erschien mit dem Anniversary Update im August 2016 das erste große Feature-Update. Nun kommt wahrscheinlich im April das Creators Update. Dazwischen gibt es natürlich die monatlichen Upgrades, die Fehler beheben, neue Treiber ausliefern und Sicherheitslücken stopfen.
Nicht nur für Kreative
Der Name Creators Update deutet an, dass bei dieser Windows-10-Version mit verbesserter Stiftunterstützung und 3D-Software die Kreativität im Vordergrund steht. Es enthält auch eine Unterstützung günstiger VR-Brillen, mit denen sich Windows in einer Art virtuellem Raum nutzen lässt. Ferner gibt es eine Reihe von Neuerungen, die für „ganz normale“ Anwender interessant sind und einige, die speziell Spieler ansprechen. Auch Windows-10-Smartphones bekommen ein Creators-Update, das im Funktionsumfang naturgemäß schmaler ausfallen wird. Das Update ist dabei für alle bisherigen Windows-10-Anwender kostenlos.
Für Firmen interessant ist die Möglichkeit, Rechner bei Upgrades von Windows 7 ohne BIOS-Eingriff und Repartitionierung auf UEFI-Nutzung zu bringen.
Das gute alte Windows Paint wird mit der neuen Windows-10-Version in Rente geschickt und durch Paint 3D ersetzt. Mit dem lassen sich nicht nur 2D-Bitmapgrafiken erstellen und bearbeiten, sondern auch 3D-Objekte. Mit Remix 3D hat Microsoft zudem eine Community auf die Beine gestellt, über die 3D-Objekte geteilt werden. Für die Ausgabe kommen neben 3D-Druckern auch die kommenden Mixed-Reality-Brillen in Frage, die etliche Microsoft-Partner wie Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo und 3Glasses auf den Markt bringen werden.
Im Gegensatz zur Hololens mit transparentem Display und integriertem Rechner, der für herkömmliche Anwender viel zu teuer ist, sollen die Mixed-Reality-Brillen bereits zu Preisen ab 300 Euro auf den Markt kommen.
Sie sind herkömmliche, geschlossene VR-Brillen mit Inside-out-Tracking, die über Kabel mit einem Rechner verbunden werden. Sie können im Gegensatz zur Hololens die Realität und virtuelle Objekte nicht wirklich mischen. Stattdessen werden in virtuellen Räume Platzhalter an der Stelle realer Objekte positioniert. Die Brillen sollen sich auch für VR-Spiele nutzen lassen und die kommende XBox-Generation unterstützen, die Microsoft derzeit als Projekt Scorpio entwickelt.
Gaming ist ein weiterer Schwerpunkt beim Creators Update. Mit dem Game Mode stehen angepasste Spiele-Funktionen bereit. So können Spiele Prozessorkerne für sich reservieren und die Speicherverwaltung der Grafikkarte für das laufende Spiel optimieren. Spiele aus dem Windows Store können zudem auf entsprechend starken Rechnern mittels Streaming-Install schon während der Installation gestartet werden. Zusätzliche Level werden dynamisch nachgeladen.
Ein ähnliches Streaming-Verfahren will Microsoft zudem nutzen, um das zeitlich limitierte Ausprobieren von Apps ohne Installation möglich zu machen. Den im vergangenen Jahr erworbenen Live-Streaming- und Community-Dienst Beam integriert Microsoft ebenfalls.
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