Smart Services Weckruf an deutsche Wirtschaft und Politik
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Deutsche Unternehmen sind zwar bei vielen Produkten international führend. Jedoch stoßen große Internetfirmen in immer mehr Branchen vor. Etablierte Produzenten und Dienstleister könnten zu Zulieferern degradiert werden, wenn die Internet-Giganten den Bereich der Smart Services monopolisieren sollten.

Der Erfolg deutscher Unternehmen in vielen Industriebranchen könnte gefährdet sein, wenn Internet-Giganten, aber auch neu gegründete Firmen, in die Schnittstelle zwischen Kunden, Herstellern und Dienstleistern stoßen. Vor diesem Hintergrund wurde der Arbeitskreis „Smart Service Welt“ gegründet, um das Potenzial von intelligenten Dienstleistungen im Umfeld der sogenannten Industrie 4.0 auszuloten.
Vorsitzende des Arbeitskreises sind der frühere SAP-Vorstandssprecher und heutige Präsident von acatech, Henning Kagermann, und Frank Riemensperger, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Unternehmensberatung Accenture Deutschland. Bereits im vergangenen Jahr wurde ein Zwischenbericht an die Bundesregierung übergeben, heute erhielt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) im Rahmen der CeBIT in Hannover den Abschlussbericht mit konkreten Umsetzungsempfehlungen.
Der Arbeitskreis versteht den Abschlussbericht unter anderem als einen Weckruf an die deutsche Wirtschaft und Politik. Damit die deutsche und europäische Wirtschaft ihre technologische Souveränität behaupten, müssen zügig gemeinsame digitale Plattformen getestet und aufgebaut werden. Erst wenn dies gelinge, könnten Smart Services die Produktivität in Deutschland steigern und Wertschöpfung und Beschäftigung am Hochlohnstandort Deutschland schaffen.
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Der Arbeitskreis „Smart Service Welt“ sieht dafür dank der hochmodernen Unternehmen, qualifizierten Belegschaften und leistungsfähigen Forschungsinfrastrukturen eine gute Basis. Deutschland habe das Potenzial, mit intelligenten Produkten der Industrie 4.0, Smart Services aus Deutschland und mit gut ausgebildeten Smart Talents eine digitale Führungsrolle zu übernehmen.
Eine weitere Voraussetzung für den Erfolg smarter Services ist die Schaffung eines digitalen europäischen Binnenmarktes. Das Spektrum der geforderten Rahmenbedingungen reicht von einer gemeinsamen Datenschutzverordnung bis hin zum europäischen Ausbau digitaler Infrastrukturen. IT-Sicherheit und Datenschutz sind für den Arbeitskreis weitere zentrale Voraussetzungen, da Smart Services für die Nutzer erst vertrauenswürdig sind, wenn sie sicher sind und dahingehend unabhängig geprüft werden. Gemeinsam mit widerstandsfähigen Infrastrukturen bilden diese das Sicherheitsparadigma der Zukunft.
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Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte die rasche Umsetzung der Empfehlungen des Kreises zu: „Das acatech-Zukunftsprojekt „Smart Service Welt“ hat intelligente Dienstleistungen zum Thema, mit der deutsche Anbieter neue Anwendungsfelder, Effizienz- und Wertschöpfungspotenziale erschließen können. Sie schaffen damit die Basis, wettbewerbsfähig zu bleiben. Das zum IT-Gipfel verkündete BMWi-Technologieprogramm „Smart Service Welt – Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft” wurde auf der Grundlage von acatech-Erkenntnissen entwickelt und setzt das in der Digitalen Agenda, der Hightech-Strategie und dem Koalitionsvertrag verankerte Thema in Forschung und Entwicklung zeitnah um.“
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