Gastkommentar Vernetzte Autos bieten enorme Chancen für Fahrer und Hacker
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Kurt Sievers, NXP: „Die Fahrzeugvernetzung ist voll auf Erfolgskurs und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für Sicherheit und Komfort. Wenn wir eins nicht vernachlässigen: Fahrzeuge zuverlässig gegen digitale Angriffe und Manipulationsversuche zu sichern.”'
„Die Fahrzeugvernetzung nimmt immer mehr Fahrt auf; die Konsumenten erwarten, immer und überall erreichbar zu sein und jederzeit Zugriff auf ihre persönlichen Tools und Daten zu haben. Das wiederum motiviert die Autobauer, schnell innovative Lösungen für Telematik, Infotainment und Personalisierung auf den Markt zu bringen.
Auch „miteinander kommunizierende” Autos sind bald keine Zukunftsvision mehr. Sie werden derzeit weltweit in Feldversuchen getestet und sollen erheblich zur Unfallvermeidung beitragen. Das Fahrzeug bietet dafür immer mehr Schnittstellen zur Vernetzung zwischen Fahrzeugen und mit weiteren Endgeräten. Diese eröffnen ungeahnte Möglichkeiten – auch in Verbindung mit neuen Technologien aus dem Smartphone-Bereich wie NFC, dem drahtlosen Nahbereichskommunikationsstandard, den NXP und Sony entwickelt haben.
Die Fahrzeugvernetzung ist demnach voll auf Erfolgskurs. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings: Mit der zunehmenden Zahl von Funk-Schnittstellen – auch zu sicherheitsrelevanten Systemen – wird das Auto ein immer attraktiveres Ziel für Hacker! Wir dürfen also eines nicht vernachlässigen: Fahrzeuge und deren Subsysteme zuverlässig gegen Angriffe und Manipulationsversuche zu sichern und den sicheren Umgang mit persönlichen Daten rechtzeitig in den Entwicklungsprozess mit einzubeziehen.
Erste Zeitungsberichte haben die ungeschützten Flanken bereits in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Besonders prominent war ein Bericht der New York Times im Frühjahr vergangenen Jahres, dem zufolge es Forschern gelungen sein soll, per Funk in die Fahrzeugsteuerung einzudringen. Sollten solche derzeit noch rein theoretische Attacken unter Laborbedingungen tatsächlich einmal Realität werden, setzt sich schnell die gesamte Branche der Fahrzeughersteller und Zulieferer dem Vorwurf aus, unvorsichtig oder gar fahrlässig zu sein, und riskiert so die Akzeptanz dieser neuen hilfreichen Technologien beim Kunden.
Alle Drahtlos-Schnittstellen sowie die dahinter liegenden Applikationen und Datenbusse müssen deshalb ausreichend gesichert werden. NXP integriert in seine Telematik- und Car-to-X-Systeme Chips mit dem höchsten Sicherheitslevel – den SmartMX, den 85 Prozent aller Regierungen für ihre elektronischen Ausweise einsetzen. Auch internationale Topfirmen der Finanzbranche sichern damit die Bankkarten ihrer Kunden.
Ein Anwendungsbeispiel sind flexible, intelligente Verkehrsmanagementsysteme. Der SmartMX verhindert in solchen Szenarien eine unerlaubte Ortung von Fahrzeugen und schützt die persönlichen Daten des Fahrers. Auch beim Car-Sharing trägt er zu Komfort und Akzeptanz bei: ein Touch per Smartphone auf den NFC-Reader an der Windschutzscheibe authentisiert den Nutzer und sichert den Bezahlvorgang. Für Elektroautos können Reservierung, Buchung und Bezahlung der Batterieladestation bequem aus der Ferne vorgenommen werden – NXPs Onboard-Unit ATOP mit integriertem SmartMX sichert den Vorgang und sorgt dafür, dass der Fahrer Route und Batterieladestand immer im Blick hat.
Auch die Kommunikation im Auto selbst, etwa zwischen Smartphone und Infotainment-Anlage, muss gesichert werden, besonders bei wechselnden Fahrern in Car-Sharing- und Mietangeboten. Ein weiterer schützenswerter Bereich sind Software-Applikationen: über Upgrades werden immer häufiger kostenpflichtige Funktionserweiterungen und Leistungssteigerungen (Chip-Tuning) realisiert. Dies kann kundenfreundlich online geschehen, erfordert dann aber eine entsprechende Absicherung.
Ein weiterer Trend sind Remote-Anwendungen über lange Strecken per RF-Schnittstelle. Ein SmartMX sorgt für die Abhörsicherheit bei der Fernabfrage der aktuellen Tankbefüllung oder Diagnosedaten. Kurzum: Die Anwendungsmöglichkeiten des vernetzten Autos sind unerschöpflich und wir alle werden sie lieben – nur müssen wir unbedingt darauf achten, auch beim Thema Sicherheit alles richtig zu machen!“
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