Quartalsbericht Top 10 Bauelemente-Distributoren in Deutschland 2014/15
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Avnet, Arrow und Rutronik dominieren mit einem Anteil von 54% den deutschen Bauelementemarkt. Weitere Player, sowie Details zu Fusionen und zur Nischendistribution bietet Europartners Consultants.

Die deutsche Wirtschaft wird 2015 deutlich schneller wachsen, als bisher angenommen. So erhöhte die Bundesbank ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 1,5%. Von diesem Aufschwung profitieren auch Deutschlands Distributoren, so das Ergebnis der Studie `Worldwide Electronics Distribution Report´ von Europartners Consultants, einem internationalen Beraternetzwerk für die elektronische Bauelementeindustrie.
Zunahme der Distribution am Gesamtmarkt
Der Markt für elektronische Bauelemente wuchs 2014 laut ZVEI um 4% auf 17,247 Mrd. Euro. Der Anteil der Distribution steigerte sich laut den letzten Analysen von Europartners Consultants um 7% auf 4,385 Mrd. Euro das entspricht einem Anteil von 25,42% zum TAM (Distribution Total Available Market) und eine weitere Zunahme von 0,22% gegenüber 2013. Der Anteil der elektronischen Bauelemente als Vorleistungsgüter in der Produktion stieg 2014 von 11,77% auf 11,99%. Die elektromechanischen Bauelemente trugen mit einen Wachstum von knappen 13% wesentlich dazu bei. Wachstumsmotor ist nach wie vor der Automobilsektor, mit einem Gesamtbedarf von über sieben Mrd. Euro, gefolgt von der Industrieelektronik mit über vier Mrd. Euro.
Ein wichtiger Indikator für die Bauelementedistribution ist der Anteil des DTAM (Distribution Total Available Market), also der Distributionsanteil am Gesamtmarkt. Erstmals seit 2006 ist der Wert mit einem Zuwachs von 0,8% wieder über die 3%-Marke gestiegen. Das bedeutet, dass der Wert aller von den Distributoren gelieferten elektronischen Bauelemente, im Vergleich zu den anderen Komponenten in der Produktion, zugenommen hat.
In der 2009 von Europartners Consultants erstellten Analyse über die Anzahl der in Deutschland ansässigen Distributionsunternehmen wurden ca. 300 Unternehmen identifiziert, die den deutschen Markt bedienten. Die neueste Analyse 2015 ergab nur noch eine Anzahl von ca. 250 Firmen. In den letzten sechs Jahren fand eine starke Konsolidierung in der Distributionslandschaft statt. Viele kleine Unternehmen, deren Inhaber die Altersgrenze erreicht hatten, haben ihr Unternehmen verkauft, fusioniert oder auch geschlossen. Die Konsolidierungswelle erfasste aber nicht nur kleine Unternehmen. Auch mittlere und größere Firmen sind diesen Weg gegangen. Beispiele aus den letzten Jahren sind die Übernahmen von MSC, Azzuri und Abacus durch Avnet; Scantec durch Magnica sowie Datamodul und Setron durch Arrow Electronics.
Vor- und Nachteile von Fusionen
Konsolidierungen oder Fusionen haben Vor- und Nachteile für den Markt und auch für die betroffenen Unternehmen. Da die Endkunden schon seit Jahren ihre Lieferanten reduzieren, kommen ihnen Konsolidierungen entgegen. Auf der anderen Seite begeben sie sich aber mehr und mehr in Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten. Für die übernehmenden Unternehmen liegen die Vorteile klar auf der Hand. Weniger Konkurrenz, strategische Stärkung von Marktnischen und Gewinnung von Marktanteilen. Die Analysen von Europartners Consultants, publiziert in dem jährlich erscheinenden Distribution Report, haben ergeben, dass bei Fusionen eins und eins nicht immer gleich zwei ergibt und dass es einige Jahre dauert, bis die gewünschten Ergebnisse erreicht werden.
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