Smartphone-Betriebssysteme Samsung und Microsoft legen Rechtsstreit um Android-Lizenzen bei

Der amerikanische Softwareriese und der koreanische Elektronikkonzern haben ihr Kriegsbeil begraben. Damit rückt ein Samsung-Smartphone mit Windows 10 in den Bereich des Möglichen.

Im Streit zwischen Microsoft und Samsung ging es um Funktionen des Google-Betriebssystem Android.
Im Streit zwischen Microsoft und Samsung ging es um Funktionen des Google-Betriebssystem Android.
(Photo: EPA/MAURITZ ANTIN/dpa)

Auf der Webseite von Microsoft wurde in der Nacht zum Dienstag eine knappe Mitteilung veröffentlicht. Demnach geben Samsung und Microsoft erfreut bekannt, dass sie ihre Vertragsstreitigkeiten vor US-Gerichten als auch das Arbitrationsverfahren vor der International Chamber of Commerce (ICC) beendet hätten.

Die Konditionen der Einigung wurden in der Stellungnahme als vertraulich bezeichnet. Der Streit zwischen Samsung und Microsoft war im Herbst vergangenen Jahres vor Gericht gegangen, da die Koreaner ihre Lizenzzahlungen an Microsoft eingestellt hatten.

Der Hintergrund des Streits liegt darin, dass Microsoft über zahlreiche Patente und Schutzrechte verfügt, die auch für das von Google entwickelte Smartphone-Betriebssystem Android relevant sind. Deshalb schloss der Softwarekonzern zahlreiche Lizenzabkommen mit Hardwareherstellern, die Android-Geräte produzieren – darunter auch Samsung oder der chinesische Riese ZTE.

Samsung hatte allerdings nach verschiedenen Medienberichten seine Zahlungen eingestellt, da Microsoft die angeschlagene Handy-Sparte von Nokia übernommen hatte und somit in direkte Konkurrenz zu den Koreanern getreten war.

Das Onlineportal WMPowerUser hält die Beilegung des Rechtsstreits für eine „großartige Nachricht“ aus Sicht der Benutzer des Microsoft-Systems Windows Phone. Samsung, das in der Vergangenheit bereits mehrere Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem produziert hatte, hatte zu Jahresbeginn angedeutet, dass man daran interessiert sei, ein Handy für das kommende System Windows 10 zu entwickeln.

Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Rechtsstreitigkeiten zwischen den beiden Konzernen beigelegt würden, berichtete die Korea Times Mitte Januar.

Samsung verkauft zwar weltweit die meisten Android-Smartphones, möchte aber nicht zu sehr von Google abhängig sein. Deshalb trieben die Koreaner unter anderem die Entwicklung des Linux-basierten Betriebssystems Tizen voran.

Die Resonanz auf die ersten Tizen-Geräte fiel jedoch nicht besonders enthusiastisch aus: Der US-Dienst Ars Technica bezeichnete das Samsung Z1, das erste kommerziell erhältliche Tizen-Smartphone des Konzerns, als „schlechten Android-Klon“.

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