EMS-Tag 2021 Quo Vadis EMS: Gewinner, Verlierer, Risiken und Chancen
Branchenkenner und Marktforscher erklären beim Würzburger EMS-Tag, wie sich die EMS-Unternehmen verändern und aufstellen müssen, um im Wettbewerb Schritt zu halten.
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Der EMS-Tag gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen der Electronics Manufacturing Services-Branche. Geschäftsführer und Führungskräfte von EMS-Providern (Electronics Manufacturing Services-Provider), Inhouse-Fertigern und deren Zulieferer treffen sich in Würzburg, um sich über Themen, die die Branche bewegen, zu informieren. Der 19. Würzburger EMS-Tag am 2. September besteht aus einer Vortragsreihe und einer Fachausstellung sowie einer Abendveranstaltung am Vortag zum entspannten Meinungsaustausch unter Referenten, Teilnehmern und Ausstellern. Folgende Referenten und Themen erwarten die Teilnehmer am 2. September in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim bei Würzburg:
Deutsche Elektroindustrie: Wirtschaftliche Lage & Ausblick
Bedingt durch die Corona-Pandemie hat auch die deutsche Elektroindustrie im vergangenen Jahr 2020 Produktions- und Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Der Vortrag geht auf die aktuelle konjunkturelle Erholung der Branche ein und stellt Chancen sowie Risiken in den welt- und gesamtwirtschaftlichen Kontext. Referent: Dr. Andreas Gontermann, Chef-Volkswirt, ZVEI.
EMS-Vertrieb in schwierigen Zeiten: Preise, Erlöse und Marge
Der Referent dieses Vortrages schöpft aus umfangreichen Erfahrungen aus vielen Beratungs-, Trainings und Sales-Outsourcing-Projekten bei mittelständischen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und ist Experte in den Bereichen Neukundengewinnung, Vertriebsprozess-Optimierung, Vertriebsstrategie und Vertriebsführungskräfte-Entwicklung. Der Dozent und Vortragsredner referiert zu verschiedenen Themen rund um den Vertrieb und die Neukunden-Gewinnung im Rahmen von Seminaren und Veranstaltungen von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen. Referent: Holger Steitz, Geschäftsführer SALE DIRECT.
Digitale Transformation am Beispiel eines europäischen EMS
In der Industrie ist man sich mittlerweile einig, dass die Digitalisierung und die damit verbundene weitere Automatisierung einen wichtigen Beitrag dazu leistet, den Fertigungsstandort Europa trotz steigender Lohnkosten zu erhalten. Darüber hinaus kann sie Fertigungsdienstleiter davor bewahren, im internationalen Wettbewerb abgehängt zu werden. Insbesondere digitale Planungswerkzeuge und ein zuverlässiges Datenmanagement gewinnen für eine effizientere Elektronikfertigung mit minimalen Ressourcen immer mehr an Bedeutung. Das betrifft nicht nur einzelne Systeme, sondern vielmehr ganze Produktionslinien, wobei in die Analyse die Daten jeder einzelnen Maschine einzubeziehen sind.
Am Beispiel eines lokalen europäischen Fertigungsdienstleisters für Elektronik wird gezeigt, wie mittels Überarbeitung von einzelnen Prozessbereichen durch modulare Lösungen die OEE erhöht werden kann. Mit einem Digital-Twin wurde die gesamte Fertigung simuliert, um damit die Auslastung mehrerer Linien zu verbessern und die aufgewendeten Rüstzeiten zu reduzieren. Referent: Andreas Prusak, Senior Product Manager Panasonic Factory Solutions Europe.
Supply Chain 4.0: Rückblick, aktueller Stand, Ausblick
Während sich die Halbleiterindustrie langsam von der COVID Pandemie, Logistikengpässen und Bauteilverknappungen erholt, ist es jetzt an der Zeit, sich für die Zukunft zu wappnen und die Supply Chain 4.0 neu zu bewerten. Die Datenintegration von Informationen elektronischer Bauteile bzw. Systeme (PCN, Preise, gesetzlichen Anforderungen Rohs, REACH), von Lieferanten (Hersteller, Distributor oder von Drittanbietern wie CircuitByte, Luminovo, Baysoft, ETIt, CalcuQuote etc.), nebst vollautomatisierte API-Anfrage- und Bestellabwicklung an das eigene ERP System, entscheidet maßgeblich über die Wettbewerbsfähigkeit von Kunden (OEM) und dessen Dienstleistern (EMS).
Der Vortrag gibt einen Überblick über die rasante Entwicklung, angefangen von historischen Beschaffungsmethoden (Fax, Telefon, Internet), Suchseiten (2.0) wie Octoparts, FindChips, netcompontens etc., und die Weiterentwicklung der E-Commerce-Plattformen, darunter Halbleiterhersteller bzw. Distributoren Webshops sowie Sourcengine (3.0) nebst zukünftiger Digitalisierung der Supply Chain mittels Datenautomatisierung API (4.0) aufzeigen. Referent: Michael Mühlenhoff, Director Enterprise Sales EMEA Sourcengine.
Reaktives, proaktives und strategisches Obsoleszenzmanagement
Das Obsoleszenzmanagement behandelt Risiken im Zusammenhang mit Obsoleszenz, indem es die Wahrscheinlichkeit oder Schwere der Auswirkungen reduziert. Obsoleszenzmanagement ist eine Disziplin, die in allen Phasen des Lebenszyklus eines Artikels angewendet wird, um sicherzustellen, dass ein Artikel und seine Unterartikel ihre Anforderungen über die erwartete Nutzungsdauerweiterhin erfüllen können; IEC 62402:2019 Obsolescencemanagement. Der Vortrag befasst sich mit den Gründen für Digitalisierung:
- Anzahl der Komponenten steigt täglich
- Anzahl der PCN/PDN steigt täglich
- Life Cycle der Komponenten nimmt ab
- Komplexität der Produkte steigt täglich
- Komplexität der Randbedingungen steigt (Normen, REACH, RoHS, EU-Abfallverordnung)
- Eine schnelle Reaktion ist gefordert
- Zuverlässige und sichere Aussagen sind nötig
- Eine Dokumentation ist Pflicht
- Hohe Sicherheit keine relevanten Informationen zu verpassen
- Hohe Kosteneinsparung durch schnellen ROI
Referent: Lutz Lindenau, Sales Director D+D+M Daten- und Dokumentations-Management.
Allokation aus Herstellersicht: Wie mit dieser Situation umgehen?
Engpässe bei der Versorgung mit elektronischen Bauelementen sind gerade ein heiß diskutiertes Thema. Horrorszenarien kursieren und werden Realität: Umsatzverluste drohen, die Jagd nach Bauteilen lässt die Kosten steigen und unterversorgte Kunden müssen teure Redesigns und Freigabeprozesse starten, um auf Ersatzprodukte umzustellen. Gerade für kleinere Unternehmen, die mit Großabnehmern um die gleichen Bauteile ringen, sind Allokationszeiten schwierig. Wie stellt sich diese Situation aus dem Blickwinkel eines Herstellers da und was empfiehlt eines der führenden deutschen Unternehmen? Referent: Alexander Gerfer, CTO Würth Elektronik eiSos Group.
Quo Vadis EMS: Die Europäische EMS-Industrie in Zahlen
Die Coronakrise hatte uns über 18 Monate fest im Griff. Vielfältige Maßnahmen konnten massive Produktionsausfälle reduzieren aber nicht komplett verhindern. In manchen Branchen machte sich Corona deutlich stärker bemerkbar. Hinzu kommt nun seit Jahresanfang die Allokationsproblematik von Teilen der Halbleiterindustrie. Die EMS-Industrie hat sich, wie immer, unterschiedlich entwickelt, es gibt Gewinner und Verlierer. Wo stehen Sie selbst?
Anhand diverser betriebswirtschaftlicher Zahlen hat in4ma die Situation quantitativ aufbereitet, erläutert die Probleme und zeigt Lösungsansätze auf. Die Umsatzentwicklung der letzten 18 Monate wird anhand von zwei Halbjahresstatistiken und der Jahresstatistik 2020 genau aufgezeigt und kritisch hinterfragt, wie die derzeit explodierenden B2B Zahlen interpretiert werden. Daraus abgeleitet, blicken wir anschließend in die Zukunft und erklären mögliche Szenarien. Spannend, und provozierend gibt dieser Vortrag die Möglichkeit einer ersten Selbsteinschätzung und Überdenkung der Firmenstrategie. Referent: Dieter Weiss, Autor der in4ma-Statistik, Weiss Engineering.
Best Practice im EMS: Spezialisierung auf Muster und Kleinserien
Eurocircuits produziert pro Jahr mehr als 109.000 Bestellungen für Leiterplatten und bestückte Baugruppen für fast 20.000 Benutzer und mehr als 12.000 aktive Kunden. Das Geschäft ist klar fokussiert auf Standardtechnologien für Prototypen und Kleinserien aus einer Hand. 88 Prozent aller Aufträge werden mit einer Lieferzeit von ≤5 Arbeitstagen bestellt. Leiterplatten bestückt mit elektronischen Bauteilen liefert Eurocircuits ab sechs Arbeitstagen. Bei diesem Termingeschäft sind alle Geschäftsprozesse für schnelle Auftragsabwicklung optimiert. Dazu gehören die Bauteilebeschaffung und flexible Baugruppenfertigung für sehr schnelle Produktwechsel und ein selbst entwickeltes System für Prozesskontrolle und Erstmusterprüfung der bestückten Leiterplatten.
Kunden steht ein nutzerfreundliches Online-Bestell- und Kalkulationssystem mit interaktiven Web-Tools zur Verfügung. Obligatorisch ist die virtuelle Fertigung vor der Kundenbestellung, um Designs vorab auf Fertigbarkeit und Vollständigkeit zu prüfen, sowohl die Daten für die Fertigung der Leiterplatte als auch die BOM und CPL für die Leiterplattenbestückung. Referent: Dirk Stans, Geschäftsführender Gesellschafter Eurocircuits.
Traceability – The next level
Für Unternehmen ist es häufig schwierig, einen Einstieg bei der Einführung von Traceability zu finden. Die neu entwickelten ZVEI-Traceability-Levels für Produktkategorien unterstützen Unternehmen dabei und ergänzen den ZVEI-Leitfaden zur „Identifikation und Traceability in der Elektro- und Elektronikindustrie“. Sie dienen als Hilfestellung und sollen die Anforderungen an verschiedene Produktkategorien genauer beschreiben. Dabei werden alle Produkte entlang der Wertschöpfungskette, vom Rohmaterial über die elektronischen Bauelemente bis hin zu Baugruppen, Modulen, Geräten und Systemen berücksichtigt. Ergänzt werden die Traceability-Levels durch praktische Beispiele von Parametern, die während des Fertigungsprozesses erfasst werden sollen. Zusätzlich wird eine Übersicht zu den Normen und Zertifizierungen zur Rückverfolgbarkeit und zum Risikomanagement gegeben. Referent: Alois Mahr, Senior Vice President Global Engineering Zollner Elektronik.
Strategien für mittlere EMS-Unternehmen: Einzelkämpfer vs. Teamplayer
Hauptpunkte des Vortrags sind:
- Gegenüberstellung Einzelkämpfer vs. Teamplayer
- USPs von mittelständischen EMS
- Freundschaften zu entwickeln braucht Zeit, was wird zur Vertrauensbildung getan
- Beispiel „EMS-Netzwerk“: Wie bringt sich jeder Einzelne ein. Wie profitiert jeder Einzelne. Erste Erfolge, aktuelle Arbeitsthemen und Zukunftsvision.
- Gemeinsam statt einsam – aber flexibel und kundennah.
Ziel des Vortrags: Es geht um Gedankenanstöße, warum „miteinander“ besser als „gegeneinander“ ist. Beispiele dazu „gegenseitige Absicherung bei Fertigungsausfall“, „Technologieunterstützung“, „Anfrage-Sharing bei nicht passenden Anfragen“, „Sichtbarkeit für OMS aufgrund des Netzwerkauftritts“, „gemeinsame QS-Standards“ und „gemeinsame Lieferantenvereinbarungen“. Referent: Timo Dreyer, CEO Helmut Beyers.
Sponsoren, Partner und Aussteller des EMS-Tag 2021
Wenn Sie sich für einen Besuch des EMS-Tag entscheiden, können Sie dort auch die Spezialisten und Spezialistinnen folgender Sponsoren, Partner und Aussteller treffen:
Goldsponsor Würth Elektronik: Die Würth Elektronik eiSos Gruppe ist Hersteller elektronischer und elektromechanischer Bauelemente für die Elektronikindustrie und Technologie-Enabler für zukunftsweisende Elektroniklösungen. Würth Elektronik eiSos ist einer der größten europäischen Hersteller von passiven Bauteilen und in 50 Ländern aktiv. Fertigungsstandorte in Europa, Asien und Nordamerika versorgen die weltweit wachsende Kundenzahl.
Silbersponsor ASM Assembly Systems: ASM Lösungen wie die SIPLACE Placement Systems und die DEK Printing Solutions unterstützen auf Linien- und Fabrikebene mit Hardware, Software und Services die Vernetzung, Optimierung und Automatisierung von zentralen Workflows und erlauben Elektronikfertigern den schrittweisen Übergang zur Smart SMT Factory mit dramatischen Verbesserungen bei Kennzahlen/KPIs für Produktivität, Flexibilität und Qualität. Zentrales Strategieelement bei ASM ist die enge Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern. So initiierte ASM das SMT Smart Network als globales Kompetenznetzwerk für den aktiven Erfahrungsaustausch von Smart Champions. ASM ist Mitgründer des Joint Venture ADAMOS zur Entwicklung einer IIoT-Plattform für produzierende Unternehmen und etabliert gemeinsam mit anderen SMT-Herstellern den offenen Standard IPC-HERMES-9852 als SMEMA-Nachfolger für die M2M-Kommunikation in SMT-Linien.
Silbersponsor kolb Cleaning Technology: Die kolb Cleaning Technology GmbH ist einer der weltweiten Marktführer im Bereich der Reinigungssysteme und der Reinigungschemie für die Elektronikfertigung. In Willich bei Düsseldorf beheimatet, hat unser Eigner-geführtes Unternehmen einen hervorragenden Namen als innovativer Hersteller in der internationalen Industrie und gilt u.a. als der Erfinder und Pionier der wässrigen Systemreinigung in der Elektronikindustrie. Seit mehr als 30 Jahren setzt kolb ständig neue Benchmarks für die Reinigungsindustrie im Elektronikbereich, sowohl im Maschinenbau als auch in der Chemieentwicklung und im Design effizienter, reproduzierbarer Prozesse. In der Erfüllung der hohen Ansprüche seiner Kunden bietet kolb Cleaning Technology eine integrierte Systemlösung: Reinigungsanlagen mit neuester Technologie zusammen mit prozessoptimierten Reinigungsmedien und softwaregesteuerte Prozesslösungen, die den heutigen und zukünftigen ökonomischen und ökologischen Anforderungen entsprechen.
Silbersponsor MTM Ruhrzinn: Mit ca. 350 Tonnen verarbeiteter Lötabfälle pro Jahr gehört die MTM Ruhrzinn GmbH zu den führenden internationalen Anbietern für das Recycling von Altlot. Als hochspezialisiertes Unternehmen bieten wir Herstellern elektronischer Baugruppen einen umfassenden Service: Vom komplexen Dienstleistungsangebot rund um das Recycling von Zinn und Edelmetallen über die fundierte Beratung zum Abfallmanagement bis hin zu Schulungen von Abfallverantwortlichen in Unternehmen profitieren unsere Kunden von regelkonformen und vor allem auch rechtssicheren Entsorgungslösungen.
Silbersponsor Sourcengine: Sourcengine ist der führende E-Commerce-Marktplatz für elektronische Bauteile, der es allen Kunden ermöglicht, elektronische Komponenten einfach anzufragen, weltweit Preise zu vergleichen und diese dann direkt darüber zu bestellen. Mit mehr als 3.000 Lieferanten, über 500 Millionen Bauteile sowie einer eindeutigen Nachverfolgbarkeit der Lieferanten und hohen Qualitätssicherung beseitigt Sourcengine die größten Hindernisse der Digitalisierung und macht den Weg zur digitalen Supply Chain möglich.
Silbersponsor Stannol: Die STANNOL GmbH & Co. KG wurde vor über 140 Jahren gegründet und zählt heute zu den weltweit führenden Unternehmen der Lötmittelbranche. Wir entwickeln, produzieren und vertreiben metallische und chemische Produkte für die Elektronikindustrie. Das Unternehmen ist bei Kunden in aller Welt ein Begriff mit hoher Wertschätzung. Dies gilt sowohl im industriellen Bereich als auch für die Heimwerker-Palette, denn wir übertragen die hohen Qualitätsanforderungen unserer Kunden auf all unsere Produkte. Das Produktprogramm umfasst Lötzinn, Lötdraht, Lotpaste, Lötflussmittel, Lötkolben und elektronisch gesteuerte Lötstationen sowie ein umfassendes Sortiment an Zubehörartikeln.
Weitere Aussteller: In der Ausstellung des 19. EMS-Tag treffen Sie zudem die Unternehmen ellipse-tronic, factronix, Lingava-S, NCBA GROUP, Panasonic Industry, SYSTRONIC, VISCOM und smtconnect/Mesago. In der Ausstellung finden Sie auch folgende Veranstaltungspartner.
iBFE: innovative Baugruppenfertigung in der Elektronik ist ein Netzwerk für Praktiker zum Informationsaustausch und Wissenstransfer. Ziel sind innovative Herangehensweisen an die Fertigung von elektronischen Baugruppen.
IPC: Als ein weltweiter Fachverband, der sich der wettbewerblichen Leistung und dem finanziellen Erfolg seiner 5.400 Mitglieder widmet, vertritt IPC alle Facetten der Schaltungsindustrie, einschließlich Entwurf, Herstellung von gedruckten Schaltungsplatten und Elektronik.
ZVEI: Der ZVEI setzt sich für die gemeinsamen Interessen der Elektroindustrie in Deutschland und auf internationaler Ebene ein. Getragen wird dieses Engagement von rund 160 Mitarbeitern im Hauptamt und über 5.000 Angehörigen der Mitgliedsunternehmen.
Alle Informationen und die Anmeldung zum 19. Würzburger EMS-Tag finden Sie unter www.ems-tag.de.
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