Angemerkt Nicht ausgrenzen: Die internationale Forschung jetzt stärken!
Sanktionen sind ein starkes Werkzeug, um der russischen Invasion Einhalt zu gebieten. Doch Wissenschaft braucht den internationalen Austausch. Nur in einer gemeinsamen Zusammenarbeit mit allen Nationen ist eine friedliche Koexistenz möglich.
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Mit dem Einmarsch der russischen Armee auf ukrainisches Staatsgebiet hat Präsident Putin eine rote Linie überschritten. Die Antwort der Europäischen Union und ihrer Verbündeten kam prompt: Massive Sanktionen sollen die russische Wirtschaft schwächen und Putin dazu bewegen, seinen Truppenaufmarsch zu beenden. Doch es sind nicht nur die negativen wirtschaftlichen Folgen, die mit den massiven Sanktionen einhergehen.
Auch Forschung und Wissenschaft in Russland werden durch die Sanktionen geschwächt. Eine wissenschaftliche Zusammenarbeit ist mit den Kollegen aus anderen Ländern nicht denkbar. Ein Beispiel ist der niederländisch-russische Physiker Mikhail Katsnelson, der seit einigen Jahren in den Niederlanden lebt und sich vor allem bei der Entwicklung von Graphen einen Namen gemacht hat. Katsnelson hat in einem Interview auf Deutschlandfunk gesagt, er will mit seinen russischen Kollegen weiter zusammenarbeiten. Forschung lebt von der Zusammenarbeit. Wer der Propaganda erliegt, der kappt von sich aus sein Netzwerk.
Wissenschaft braucht den Austausch
Die völlige Isolation der russischen Wissenschaftler würde die jahrzehntelange Zusammenarbeit und die damit verbundenen Forschungsergebnisse um Jahre oder sogar Jahrzehnte zurückwerfen. Obwohl die russischen Wissenschaftler den politischen Rahmen vorgegeben bekommen, müssen sie die politische Einstellung nicht teilen. Sie ist für ihre wissenschaftliche Arbeit nicht maßgebend. Wissenschaft funktioniert in einer vernetzten Welt nur noch grenzüberschreitend und muss schließlich dem Wohle aller Menschen dienen.
Das zeigt das prominente Beispiel der internationalen Raumstation ISS. Dort sind russische, amerikanische und europäische Astronauten an Bord. Darunter der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer. Die USA und Russland brauchen sich gegenseitig auf der Raumstation. Allein lässt sich solch eine komplexe Anlage nicht betreiben. Ist es doch gerade die Weltraumforschung, die uns viele wichtige Erkenntnisse für unseren Alltag bringt.
Gemeinsame Weltraumforschung
Die ISS jetzt aufzugeben, wirft die Menschheit bei der internationalen Forschung in graue Vorzeiten zurück. Wir waren schon einmal weiter und gerade die ISS ist stellvertretend für die friedliche wissenschaftliche Nutzung und die damit verbundenen Erkenntnisse für uns alle. Sie dem Krieg zu opfern, wäre nicht nur ein fatales Zeichen. Es wäre die Abkehr der wissenschaftlichen Freiheit.
Gerade in Zeiten einer drohenden Klimakrise, Verknappung und Lieferengpässen braucht es schnelle Antworten – und das nicht nur lokal. Der Krieg in der Ukraine ist schlimm und gehört sofort beendet. Die wissenschaftliche Forschung im internationalen Austausch mit Forschern aus allen Nationen ist die Basis für Frieden und Grundlage für die Zukunft der Menschheit!
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