VDMA Maschinenbauer peilen Millionenmarke bei Beschäftigten an
Nach einem stagnierenden Geschäft 2013 blicken die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer wieder optimistisch in die Zukunft. Die Zahl der Beschäftigten soll weiter steigen, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Zur Jahreswende seien rund 988.000 Mitarbeiter in der deutschen Schlüsselbranche beschäftigt
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Die Hoffnung auf ein – wenn auch kleines – Wachstum musste die deutsche Maschinenbauindustrie im Sommer 2013 zwar begraben. Die im Sommer auf minus ein Prozent revidierte Produktionsprognose kann jedoch bestätigt werden. „In der nominalen Betrachtung läuft die Bilanz des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus für 2013 auf eine Stagnation hinaus“, erklärte VDMA-Präsident Dr. Reinhold Festge anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes am Dienstag in Frankfurt.
„Die Produktion dürfte mit einem Volumen von 195 Milliarden Euro ziemlich genau auf Vorjahresniveau liegen. Gleiches gilt für den Umsatz mit einem Wert von ungefähr 207 Milliarden Euro. „Bei der Zahl der Beschäftigten können wir dagegen ein Plus vermelden. Wir rechnen mit rund 988.000 Personen zur Jahreswende. Das sind 10.000 Beschäftigte mehr als im Dezember 2012“, berichtete der VDMA-Präsident.
Für 2014 rechnen die VDMA-Volkswirte mit einem weiteren moderaten Zuwachs in der Größenordnung von 2.000 bis 5.000 Beschäftigten. „Aus heutiger Sicht ist eine auf den Punkt gebrachte Beschäftigtenschätzung noch nicht möglich, da eine solche Prognose auch stark von den Erwartungen der Unternehmen für 2015 abhängt. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass wir die Marke von einer Million Beschäftigten überschreiten“, betonte Festge.
Maschinenbauindustrie rechnet 2014 mit Produktionswachstum
Für 2014 rechnen die deutschen Maschinenbauer mit einem Produktionsplus von drei Prozent und einem Rekord-Produktionswert von 203 Milliarden Euro. „Der Schlüssel für das Wachstum des deutschen Maschinen-und Anlagenbaus liegt in den etablierten Märkten, und hier vor allem in Europa“, erklärte der VDMA-Präsident. Die Euro-Zone habe die Rezession überwunden, die Frühindikatoren stimmten optimistisch. Das gelte auch für Deutschland. „Es ist unstrittig, dass in Deutschland wieder mehr investiert werden muss. Und zwar nicht nur in Straßen und Brücken, sondern eben auch in Maschinen und Anlagen, in Forschung und Entwicklung, in Bildung und Ausbildung. Denn nur so bleibt Deutschland auch künftig ein wichtiger, unverzichtbarer und damit erfolgreicher Bestandteil nationaler und globaler Wertschöpfungsketten“, sagte Festge.
Die klassischen Industrieländer spielten im kommenden Jahr wieder eine wichtigere Rolle im Erholungsprozess. Die Entwicklungs- und Schwellenländer würden zwar weiter vergleichsweise höhere Zuwachsraten beim BIP aufweisen. Teils massive strukturelle Probleme beschränkten aber deren wirtschaftliche Expansion. Daher erwarten die VDMA-Volkswirte von diesen Ländern nur einen begrenzten Wachstumsbeitrag. Das gelte auch für die VR China. Der bewusst von der neuen chinesischen Führung herbeigeführte strukturelle Wandel der chinesischen Wirtschaft koste Wachstumsdynamik. „Was nicht heißen soll, dass unsere Industrie in China ohne Chancen ist. Die chinesischen Bemühungen um Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen bergen gerade für unsere Produkte große Absatzpotentiale“, so der VDMA-Präsident.
Exporte verfehlten 2013 Vorjahresniveau
In den ersten neun Monaten des Jahres verfehlten die Exporte mit 111,5 Milliarden Euro ihr Vorjahresniveau preisbereinigt um 2,6 Prozent. Das entspricht einem nominalen Rückgang in Höhe von 1,5 Prozent. „In allen großen Absatzregionen, von Asien bis Australien, mussten wir Einbußen hinnehmen. Nur in den Regionen Afrika (plus 17 Prozent) und Mittelamerika (plus acht Prozent) konnte die Maschinenbauindustrie nennenswerte Zuwächse erzielen. Vergleichsweise gut verliefen auch die Geschäfte im ‚Sonstigen Europa‘ (+ 0,1 Prozent)“, berichtete der VDMA-Präsident. Speziell im Maschinenhandel mit China fiel das Minus mit vier Prozent zwar gemessen am Vorjahr noch moderat aus. In absoluten Zahlen seien die Einbußen im größten Exportmarkt dennoch schmerzhaft. Doch es könne sich das Vorzeichen schon bald wieder ändern, so die VDMA-Volkswirte. Denn die Kurve der deutschen Maschinenexporte nach China weise seit Ende 2012 wieder leicht bergauf. Das Gleiche gelte für die USA, den zweitgrößten Exportmarkt der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer.
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