Gebäudetechnik Kleine Steckverbinder – große Zukunft

Autor / Redakteur: Stefan Gräfen* / Lea Drechsel

In der Gebäudetechnik etablieren sich steckbare Systeme. Hersteller von Geräten und Leuchten können ihre Produkte mit dem Winsta-Mini-Steckverbinder einfach und platzsparend steckbar machen.

Anbieter zum Thema

Einsatzgebiet: Die Steckverbinder werden in unterschiedliche LED-Leuchten integriert, da hier immer Leiterplatten enthalten sind.
Einsatzgebiet: Die Steckverbinder werden in unterschiedliche LED-Leuchten integriert, da hier immer Leiterplatten enthalten sind.
(Bild: Fotolia/demarco)

Schnelligkeit, Flexibilität, Erweiterbarkeit und Sicherheit – diese Parameter spielen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden eine immer wichtigere Rolle. Objekte müssen sich in kürzeren Zeiträumen errichten sowie an Nutzungsanforderungen anpassen lassen.

Bildergalerie

Der Planer ist von Beginn an gefordert, möglichst viel Spielraum für zukünftige Veränderungen zu schaffen. Gleichzeitig nimmt mit steigender Anzahl an Verbrauchern aus den Bereichen Energiemanagement, Lichtsteuerung, Heizung, Lüftung und Klima die Komplexität der Elektroinstallation zu.

Ergänzendes zum Thema
Stefan Gräfen von WAGO im Interview zu Winsta-Mini-Steckverbindern

Warum ist ein weiterer Steckverbinder in der Winsta-Mini-Familie notwendig?

Weil es in der Gebäudeautomation Elektronikeinheiten gibt, bei denen der Platz begrenzt ist. Hersteller solcher Geräte mussten ihre Gehäuse aufwändig manuell präparieren, um sie steckbar zu machen. Winsta Mini ist die Lösung: Unser kleinster Steckverbinder verfügt über eine Polteilung von 4,4 mm – was übrigens ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal am Markt ist. Er kann direkt auf die Leiterplatte eingelötet werden und ist damit die ideale Komponente, um Geräte und Leuchten steckbar zu machen und platzsparend anbieten zu können.

Grundsätzlich sind auch andere Verbindungen in der Gebäudeinstallation möglich. Warum müssen Geräte in der Gebäudeautomation steckbar sein?

Steckverbindungen sind die Zukunft. In der Gebäudeinstallation haben sie sich bereits etabliert. Aus gutem Grund: Steckverbindungen sparen während der Installation Zeit und sind besonders sicher, was fehlerhafte Verbindungen betrifft. Die Verbraucher hinken diesem Trend ein bisschen hinterher. Sie müssen nachziehen, um einfach in die komplexen Systeme integrierbar zu werden. Viele Planer sind überzeugt von der Sicherheit und Effizienz, die Steckverbindersysteme bieten. Sie werden darum zunehmend auf Geräte setzen, die in ein solches Konzept passen.

Hersteller welcher Geräte müssten denn Ihrer Meinung nach auf diesen Zug aufspringen?

Müssen tut das niemand. Wer mit dem Trend gehen und am Markt zukunfts- fähig bleiben möchte, sollte es aber tun. Für Hersteller bietet sich die Chance, ihre Produkte attraktiver zu gestalten. Wir sehen Potenzial bei den Steuerungen für Lüftung, Klimaanlagen und Kühlgeräte, hier haben erste Anbieter bereits ernsthaftes Interesse bekundet oder beziehen Winsta Mini schon. Grundsätzlich wäre es sinnvoll, die Steuerungen für Pumpen oder Jalousien steckbar zu machen. Unsere kleinsten Leiterplatten-Steckverbinder sind für LED-Anwendungen prädestiniert, denn hier kommt immer eine Leiterplatte zum Einsatz, auf der sich unser Steckverbinder integrieren lässt.

Wenn viele Verbindungen in der Gebäudeinstallation steckbar sind – welche Auswirkungen wird das auf die Themen Sicherheit und Flexibilität haben?

Die Sicherheit wird mit steckbaren Verbindungen steigen, denn durch mechanischen Kodierungen sind Fehlsteckungen unmöglich. Wir unterstützen Installateure dadurch, dass wir Winsta Mini in verschiedenen Farbausführungen anbieten und jede Farbvariante für eine bestimmte Anwendung empfehlen. Letztendlich kann der Anwender die Farbvarianten nach Belieben nutzen und die Steckverbinder können individuell bedruckt werden.

Um Energie und Kosten zu sparen, reicht es heute nicht mehr aus, sich bei der Gebäudeinstallation auf einfache Schaltvorgänge in den Stromkreisen zu beschränken. Anstelle dessen übernehmen Regel- und Steuereinheiten wie Einzelraumregler immer mehr Aufgaben.

Komplexe Elektroinstallationen einfach und steckbar gestalten

Gebäudefunktionen werden damit zunehmend automatisiert. Und das bedeutet, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Stromkreise zur Energieversorgung und zur Steuerung geplant und umgesetzt werden müssen. Dabei gilt es, ein Höchstmaß an Sicherheit zu erfüllen – während der Installation ebenso wie im Betrieb.

Vor diesem Hintergrund setzen sich steckbare Installationssysteme in der Gebäudetechnik durch: Sie verkürzen die Montagezeit vor Ort, senken somit die Kosten und bieten gleichzeitig einen hohen Grad an Flexibilität und Sicherheit. Mit dieser Entwicklung, die sich nicht nur in Deutschland, sondern insbesondere international abzeichnet, ergeben sich Chancen für die Hersteller von elektrischen Verbrauchern, die in Gebäudeapplikationen zum Einsatz kommen. Denn sie können ihre Produkte mit Steckverbindern ausstatten und dadurch für Planer und Installateure deutlich attraktiver gestalten.

Bislang mussten Hersteller ihre Geräte und Leuchten nachträglich für steckbare Anwendungen umrüsten – und das war aufwendig, zeit- und kostenintensiv. Denn um solche Geräte steckbar zu machen, mussten diese mit einem passenden Gehäuse umbaut und für die Aufnahme des Steckverbinders vorbereitet werden, damit dieser, als Snap-In-Variante, eingerastet werden konnte.

electronica 2014 Produkt-Highlights
Bildergalerie mit 50 Bildern

Die elektrische Verbindung des Steckverbinders zu den Anschlussklemmen der Leiterplatte erfolgte dann manuell. Um Herstellern und Installateuren diesen zeitaufwendigen und kostenintensiven Prozess in Zukunft zu ersparen, hat Wago eine Lösung entwickelt: einen sehr kompakten Steckverbinder für die Leiterplatte. Der Winsta-Mini-Steckverbinder lässt sich direkt auf der Leiterplatte einlöten, sodass für den Gerätehersteller keine zusätzlichen Materialkosten und Montagearbeiten anfallen. Verbraucher können so unmittelbar in das Winsta-Steckverbindersystem eingebunden werden.

Ergänzendes zum Thema
Winsta-Mini-Steckverbinder

Die Steckverbinder werden bei Lüftungs- und Klimageräten, Sicherheits- und Kommunikationssystemen, Steuerungen für Pumpen, Beleuchtung oder Jalousien eingesetzt. Um bei steigender Anzahl diverser Stromkreise einen hohen Grad an Sicherheit zu gewährleisten, stehen die Steckverbinder in verschiedenen mechanischen Kodierungen (Farbe und Bauform) zur Verfügung.

Farbige Steckverbinder und bis zu fünf Pole

Kodierung A (Schwarz, Weiß) für 230-V-Netze, Kodierung B (Grau, Hellgrün, Pink) für kundenindividuelle Polkennzeichnungen, Kodierung I (Blau) für Dimmfunktion, zum Beispiel mit DALI-Leuchten. Die Steckverbinder, die für einen Nennstrom von 16 A ausgelegt sind, zeichnen sich durch minimale Baugröße mit einer Polteilung von 4,4 mm aus. Die Leiterplatten-Steckverbinder sind verfügbar als zwei- und dreipolige Varianten mit einer Nennspannung von 250 V sowie als vier- und fünfpolige Varianten mit einer Nennspannung von 400 V. Die Stecker und Buchsen gibt es in gerader und abgewinkelter Bauform. In verschiedenen Ausführungen können die Steckverbinder sowohl Steuer- und Bussignale, Netzspannung und Drehstrom, geschaltete Stromkreise als auch Kombinationen aus Busanwendungen und Stromversorgungen handhaben. Es können die Bussysteme KNX, DALI und SMI eingesetzt werden. Also werden zwei Pole für DALI-Anwendungen und drei für die 230-V-Netzspannung genutzt.

Minimale Baugröße für die Leiterplatte

Die Leiterplatten-Steckverbinder der Winsta-Mini-Familie erweitern das bestehende Steckverbindersystem von Wago, das sich seit Jahren im Markt bewährt hat und eine umfangreiche Produktpalette an Steckern, Buchsen, Verteilern, konfektionierten Leitungen sowie Zubehör für individuelle Lösungen umfasst.

Winsta Mini für Leiterplatten zeichnet sich neben der Möglichkeit zur direkten Geräteeinbindung insbesondere durch seine geringe Baugröße mit einer Polteilung von 4,4 mm aus. Dies ist vorteilhaft für die Leuchtentechnologie LED. Hier setzen sich Leuchtdioden aufgrund ihrer vorteilhaften Energiebilanz und langer Lebensdauer immer mehr am Markt durch. Da LED-Module grundsätzlich eine Leiterplatte erfordern und die kompakte Bauweise eine wichtige Rolle spielt, eignen sich die Winsta-Mini-Steckverbinder mit ihren Abmessungen für derartige Applikationen.

Flexibilität durch variable Polanzahl und Polbelegung

Das System ist für einen Nennstrom von 16 A ausgelegt und als zwei- und dreipolige Variante mit einer Nennspannung von 250 V sowie in vier- und fünfpoliger Ausführung mit einer Nennspannung von 400 V erhältlich. Um maximale Flexibilität für die Installation zu ermöglichen, stehen Buchsen und Stecker in gerader und abgewinkelter Bauform zur Verfügung.

In den verschiedenpoligen Ausführungen können die Steckverbinder sowohl Steuer- und Bussignale, Netzspannung und Drehstrom, geschaltete Stromkreise als auch Kombinationen aus Busanwendungen und Stromversorgungen handhaben. Es ist möglich, die Bussysteme KNX, DALI und SMI einzusetzen, dies führt zu einer hohen Kompatibilität. Das heißt: In der fünfpoligen Variante kann der Anwender zwei Pole für DALI-Anwendungen nutzen und die anderen drei für die 230-V-Netzspannung.

Eindrücke vom 8. Anwenderkongress Steckverbinder
Bildergalerie mit 136 Bildern

Farbige Stecker mit jeweils unterschiedlichen Funktionen

Um auch bei steigender Anzahl unterschiedlicher Stromkreise einen hohen Grad an Sicherheit zu gewährleisten, stehen die Steckverbinder in verschiedenen mechanischen Kodierungen zur Verfügung. Steckverbinder mit der Kodierung A in den Farben Schwarz und Weiß eignen sich gut für 230-V-Netze. Für Dimmfunktionen mit den bekannten DALI-Leuchten gibt es die Ausführung in Kodierung I mit blauer Farbe. Steckverbinder mit Kodierung B für individuelle Polkennzeichnungen sind in Grau, Hellgrün und Pink verfügbar und können darüber hinaus werksseitig individuell nach Kundenwunsch bedruckt werden.

* Stefan Gräfen ist Produktmanager Electrical Interconnections bei WAGO Kontakttechnik .

(ID:42685511)