Kein Öko-Renner Honda NSX – Mit der Kraft der vier Herzen

Autor / Redakteur: sp-x / Jens Scheiner

Nach zehn Jahren Wartezeit kommt der Nachfolger des legendären NSX in den Handel. Der Sportwagen bietet einige Besonderheiten: Unter anderem gleich vier Antriebe, darunter drei E-Motoren.

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Über zehn Jahre lang ließ Honda die Mitgliedschaft im Klub der Super-Sportwagen ruhen. Jetzt kommt der Nachfolger des legendären NSX.
Über zehn Jahre lang ließ Honda die Mitgliedschaft im Klub der Super-Sportwagen ruhen. Jetzt kommt der Nachfolger des legendären NSX.
(Bild: Honda)

Für die großen Zukunftsthemen ist dieses Auto nicht gebaut. Das rein elektrische, noch dazu autonome Fahren wird für den Honda NSX lebenslang eine fremde Welt bleiben. Jason Widmer, Chefingenieur des Flachmanns, spricht es offen aus: „Für uns steht die Leistung im Vordergrund, die enge Verbindung zwischen Fahrer und Maschine, der Spaß unserer Kunden, das eigene Können entlang der persönlichen Grenze auszutesten.“

Ein Vergnügen, für das künftige Nutzer locker mindestens 180.000 Euro aufbringen müssen. Dafür erwerben sie neben einem aufregenden Design auch ein Kraftpaket, das mit 427 kW/581 PS zu den potenteren Vertretern seiner Gattung gehört.

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Das Ungewöhnliche am neuen NSX, dessen gleichnamiger Vorgänger vor elf Jahren zum letzten Mal vom Band rollte, findet sich im Innenleben: Gleich vier Antriebsquellen sorgen für standesgemäße Fortbewegung. Natürlich der Sechszylinder-Benziner mit Doppel-Turbo, der direkt hinter den beiden Sitzen platziert ist und durch die gläserne Heckklappe hindurch bestaunt werden kann. Direkt dahinter versteckt sich der erste von drei Elektromotoren.

Zwei weitere Stromer verteilen ihre Kraft auf die Vorderräder, was den NSX zu einem Allrad-Sportwagen macht. Das Zusammenspiel des Power-Quartetts wird von einem Hochleistungsrechner gesteuert, der für die ideale Verteilung zuständig ist. Da die E-Motoren beim Tritt aufs rechte Pedal sofort hellwach sind, gehört im Honda das Turboloch der Vergangenheit an. Die E-Antriebe übernehmen die Verantwortung, bis ihr großer Kollege genügend Abgasdruck zum flotten Fahren aufgebaut hat. Das alles geschieht nur in Bruchteilen von Sekunden.

Gleich drei abgasfreie E-Motoren also, trotzdem ist der NSX kein Öko-Renner. Er kann bei supersanftem Gasfuß knapp drei Kilometer weit rein elektrisch unterwegs sein. Viel zu wenig für ein Umwelt-Siegel.

„Der Einsatz von elektrischen Komponenten war von Anfang dafür gedacht, den konventionellen Motor zu unterstützen und die Fahrdynamik zu erhöhen“, räumt NSX-Entwickler Widmer ein. Er überwacht bei ersten Runden auf dem früheren Formel-1-Kurs im portugiesischen Estoril vom Beifahrersitz aus die Versuche der Premieren-Tester, mit dem knapp 4,50 Meter langen Zweisitzer klar zu kommen und erklärt die kompliziert-raffinierte Technik des in den USA gebauten Japaners. „In Kurven ziehen die beiden vorderen E-Motoren das Auto regelrecht um die Ecke, man kann viel früher wieder Gas geben“.

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