Optischen WLAN High-Speed-Internet aus der Lampe

Peter Koller |

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Bei der optischen drahtlosen Kommunikation ist dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI ein weiterer Durchbruch in Richtung High-Speed-Internet aus der Decken- oder Straßenlampe gelungen: Datenübertragung mittels LED.

Ein mögliches Anwendungsszenario: Per optischem WLAN kommunizieren Autos mit der Verkehrsinfrastruktur
Ein mögliches Anwendungsszenario: Per optischem WLAN kommunizieren Autos mit der Verkehrsinfrastruktur
(Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut)

Durch die Entwicklung neuer Baugruppen für die Übertragung von Daten mittels LED können nun in Echtzeit deutlich höhere Bandbreiten genutzt und in Laborexperimenten bereits Übertagungsraten von bis zu 3 Gbit/s erreicht werden.

Die Übertragungstechnik des HHI macht es möglich, mit handelsüblichen LEDs zur Raumbeleuchtung Daten zu übermitteln. Mit diesem optischen WLAN konnten bisher unter Laborbedingungen Datenraten bis 800 Mbit/s erreicht werden. Ein komplettes Realtime-System, das bereits auf Messen zur Anwendung kommt, erreicht eine Datenrate von 500 Mbit/s.

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Die neu entwickelten, patentierten Baugruppen erreichen in Laborexperimenten eine Übertragungsrate pro Lichtfrequenz von 1 Gbit/s. Da in handelsüblichen LEDs zumeist drei Lichtfrequenzen beziehungsweise Lichtfarben verwendet werden, ist eine Datenübertragung von bis zu 3 Gbit/s möglich.

Bei der Technik der Visible Light Communication wird die LED Mithilfe eines Modulators für das Auge unsichtbar extrem schnell ein- und ausgeschaltet und die Daten so als Bits gesendet. Eine Photodiode am Empfängergerät fängt das Licht auf, dekodiert die Information und setzt sie wieder in elektrische Impulse um. Eine bidirektionale Übertragung ist auch möglich. Der Upstream der Daten – für das Surfen im Internet oder für Videokonferenzen – erfolgt in diesem Fall über einen Infrarot-Rückkanal.

Bisher war die Ansteuerung der LEDs nur mit einer Bandbreite von etwa 30 MHz möglich. Neue technische Komponenten erlauben eine höhere Bandbreitennutzung von bis zu 180 MHz. Daten werden somit auch im höheren Frequenzbereich übertragen, wodurch die Datenrate deutlich gesteigert wird. Die modular entwickelten Baugruppen können je nach Kundenanspruch bereits in die Entwicklung von Technologien z. B. für den Bereich Car-to-X integriert werden.

Aber auch in Gebieten mit besonderen Anforderungen an die Sicherheit wie z. B. in Operationssälen oder in Bereichen, in denen die drahtlose Datenübertragung problematisch ist, wie z. B. in Messe- oder Produktionshallen, finden sich vielseitige Einsatzmöglichkeiten für die optische drahtlose Kommunikation. Mit dieser Neuentwicklung wurde ein wesentlicher Schritt in Richtung optisches High-Speed WLAN erreicht.

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