Deutschlandchef glaubt an die E-Mobilität Elektro-Porsche wird auch den Handel fordern
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Wenn Porsche zum Ende des Jahrzehnts seinen „Mission E“ einführt, sollen die Kunden auf eine ausgezeichnete Ladeinfrastruktur im Händlernetz antreffen. Die Partner müssen dafür investieren.

Mit knapp 29.000 Neuzulassungen hat Porsche in seinem Heimatmarkt Deutschland 2015 ein weiteres sehr gutes Jahr erlebt. Im Vergleich zu 2014 steigerten Händler und Hersteller den Fahrzeugabsatz um rund 21 Prozent. Auch in das neue Jahr ist der Sportwagenhersteller wieder gut gestartet. Für Porsche-Deutschlandchef Jens Puttfarcken könnte es kaum eine bessere Zeit geben. Auch die meisten Händler dürften mehr als zufrieden sein, da sie im vergangenen Jahr eine Umsatzrendite von mindestens drei Prozent erreicht haben.
Im Gespräch mit »kfz-betrieb« äußert sich Puttfarcken auch über die Porsche-Elektromobilität und kündigt bis zum Ende des Jahrzehnts die Serienumsetzung der Studie „Mission E“ an. „Da die meisten Porsche-Zentren an wichtigen Verkehrsknotenpunkten liegen, können wir den künftigen E-Porsche-Fahrern eine hervorragende Elektromobilitätsinfrastruktur bieten.“
Am neuen Standort in Berlin Adlershof hat der Hersteller bereits einen Solarpylon installiert. Dieser macht nicht nur die Marke weithin sichtbar, sondern erzeugt auch Strom. Porsche will seinen Kunden eine Ladeinfrastruktur bieten, die die 800-Volt-Batterien des Mission E schnell aufladen. „Das alles wird natürlich Auswirkungen auf unser Netz haben. Aber unsere Handelsbetriebe sind heute schon sehr zukunftsfähig aufgestellt und das wollen wir auch beibehalten“, sagt Puttfarcken.
Auf die Frage, ob er daran glaubt, dass sich die Politik bei der Verkaufsförderung für Elektroautos noch etwas bewegen wird, antwortet er: „Ich glaube schon. Aber unabhängig davon bauen wir bei Porsche nicht darauf, dass die Politik uns hilft, diese Autos zu verkaufen. Das Wichtigste für uns ist, dass wir ein überzeugendes Produkt mit überzeugenden Rahmenbedingungen anbieten können.“
Oberklasse als Technologie-Sprungbrett
Für jene Politiker die meinen, die E-Förderung müsste über einen Steueraufschlag bei den Oberklassefahrzeugen refinanziert werden, hat Puttfarcken folgende Antwort parat: „Ich halte wenig davon, dass wir hier eine Form des Sozialismus einführen.“ Jede neue bahnbrechende Technologie sei immer zuerst in der Oberklasse eingeführt worden. Airbag, ABS und ESP seien die besten Beispiele dafür. „Da schadet es für die Verbreitung der Elektromobilität nicht, wenn sich auch die Fahrzeuge in der Oberklasse daran beteiligen.“
Ein ausführliches Interview mit Porsche-Deutschlandchef Jens Puttfarcken lesen Sie in Ausgabe 14 des »kfz-betrieb«, die am 8. April erscheint und die Entwicklung aller Marken in Deutschland beleuchtet.
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Link: kfz-betrieb.de
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