Gerätegehäuse Durch Design-In von Gehäusen zum individuellen Gerät

Autor / Redakteur: Michael Schlue * / Kristin Rinortner

Gehäuse sind nicht 08/15, Gehäuse sind wichtig. Für die erfolgreiche Entwicklung und Markeinführung elektronischer Geräte empfiehlt sich immer eine frühzeitige Kooperation mit einem Gehäusespezialisten.

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08/15 in der Industrieelektronik: Das muss nicht sein. Professionelle Anbieter von Gehäusesystemen bringen frische Farben und neue Formen ins Spiel.
08/15 in der Industrieelektronik: Das muss nicht sein. Professionelle Anbieter von Gehäusesystemen bringen frische Farben und neue Formen ins Spiel.
(Bild: Phoenix Contact)

Wie können Hersteller von Industrieelektronik ihre Geräte professionell und wirtschaftlich „verpacken“? Wann ist ein Standard-Gehäuse von der Stange sinnvoll, und wann ein individuelles – nur für einen Hersteller konzipiertes – Gehäuse?

In der Zusammenarbeit mit einem professionellen Lieferanten von Gehäusesystemen eröffnen sich viele Perspektiven. Ziel der Kooperation ist ein Gehäusesystem, das ohne weitere Aufwände in der Geräte-Endmontage zum Einsatz kommt.

Auch bei der Industrieelektronik steigt die Transparenz bei der Auswahl elektromechanischer Komponenten – die Folgen sind härterer Wettbewerb, kürzere Produktlebenszeiten und sinkende Preise. Außerdem sorgt die zunehmende Miniaturisierung der Baugruppen für eine höhere Packungsdichte. Bei der Anschlusstechnik hängt es vom jeweiligen Gerät ab, ob beispielsweise eine kompakte Bauform oder eine schnelle Installation durch den Endkunden im Fokus steht.

Rund um ein Standard-Elektronik-Gehäuse kann der Elektronik-Hersteller auf Basis vielfältiger integrierbarer Kontakttechnik sein Gerät „state of the art“ realisieren. Die Kommunikation von Modul zu Modul erfolgt dann über integrierbare Spezialverbinder für die Hutschiene.

Bauform identifizieren und individuell anpassen

Ist eine Gehäuse-Bauform nach den Wünschen eines Geräteherstellers identifiziert, muss sie individuell angepasst werden. Dazu dient meist ein Beratungsgespräch mit dem Gehäusespezialisten, in dem dieser sein umfassendes Service-Angebot darstellt: Sonderfarben, Bedruckung und Beschriftung, Beschichtung von Gehäusen für eine verminderte Störaussendung sowie Schutz vor Störungen von außen in das Gerät.

Selbst die individuelle Neuentwicklung elektromechanischer Lösungen über das Standard-Produktprogramm hinaus sollen im Entwicklungsverbund zwischen Gerätehersteller und Gehäuselieferant jederzeit eine Option darstellen.

Gehäuse immer konform zur Corporate Identity

Ist das passende Standard-Gehäuse erst gefunden, arbeiten Gehäusespezialist und Elektronik-Hersteller als Partner eng zusammen. Vor der Markteinführung der Geräte müssen auch die Anforderungen des Geräteherstellers an seine Corporate Identity abgestimmt und umgesetzt sein.

Für die Bedien- und Anzeigeelemente an den Geräten muss die Modifikation der Gehäuse-Frontfläche mittels Fräs- oder Stanzbearbeitung festgelegt werden. Als Basis dienen hier die CAD-Daten der Gehäuse-Modelle, die aus dem Internet herunter geladen werden.

Die CAD-Daten müssen noch individuell angepasst und für weitere Anfragen oder auch für Kalkulationen elektronisch wieder an den Gehäuselieferanten übermittelt werden. Die anschließende Betrachtung hinsichtlich des wirtschaftlichsten Fertigungsverfahrens auf Basis von Parametern wie Stückzahlerwartung, Produktlebenszeit oder Investitionskosten ist dann wieder Aufgabe des Gehäuse-Lieferanten.

Bildergalerie

Für die Wahl des geeigneten Bearbeitungsverfahrens gelten beim Gehäusespezialisten aus Blomberg folgende Aspekte (Bild 1):

  • Bei der Fräsbearbeitung fallen keine Investitionskosten an, die Kosten steigen linear mit der Stückzahl. Dieses Verfahren eignet sich besonders bei Stückzahlen von 250 bis wenigen Tausend pro Jahr. Dabei kann es sich zum Beispiel um den Serienanlauf der Geräte handeln. Eventuelle Änderungen können in dieser Prozessphase bequem und kostengünstig berücksichtigt werden.
  • Im Vergleich zum Fräsen erlaubt das Stanzen kürzere und damit kostensparende Produktionszeiten. Die Kosten für die Erstellung des notwendigen Stanzeinsatzes rechnen sich ab einem Bedarf von circa 3000 Gehäusen pro Jahr.
  • Das Spritzgießen ermöglicht die Herstellung eines speziellen Gehäuses ohne nachträgliche Arbeitsgänge. Individuelle Werkzeugformeinsätze tragen dazu bei die Produktionszeit zu verkürzen. Die Investitionskosten amortisieren sich ab einer jährlichen Abnahmemenge in einer Größenordnung ab 5000 Gehäusen.

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