Rekordversuch Drayson Racing peilt mit Elektro-Rennwagen Geschwindigkeits-Weltrekord an

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kuther

Drayson Racing Technologies will mit seinem Elektro-Rennwagen B12 69/EV den FIA-Geschwindigkeits-Weltrekord für elektrisch angetriebene Landfahrzeuge unter 1000 kg brechen.

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Drayson will mit dem B12/69EV den Geschwindigkeits-Weltrekord für Landfahrzeuge unter 1000 kg brechen
Drayson will mit dem B12/69EV den Geschwindigkeits-Weltrekord für Landfahrzeuge unter 1000 kg brechen
(Bild: Bild: Drayson Racing Technologies)

Als Drayson Racing Technologies und Lola Cars im vergangenen Jahr den B12 69/EV präsentierten, versprach der Elektro-Rennbolide einer der schnellsten seiner Art zu sein. Sechs Monate später stellte er einen Rekord beim Goodwood Hillclimb auf – und jetzt wird es Zeit für eine weitere Bestleistung: Drayson Racing Technologies wird versuchen, den FIA-Geschwindigkeits-Weltrekord für elektrisch angetriebene Landfahrzeuge zu brechen, der 1974 aufgestellt wurde und bei 282 km/h liegt.

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Rekordversuch mit einer Low-Drag-Version

Mit einer speziellen Low-Drag-Version des B12 69/EV will Firmengründer Lord Paul Drayson am 25. Juni in die die Rekord-Bücher der FIA einfahren. Angepeilt ist der FIA-Geschwindigkeits-Weltrekord für elektrisch angetriebene Landfahrzeuge in der Klasse unter 1000 kg. Ort des Rekordversuchs ist die 3 km lange Landebahn des Flugplatzes Elvington der Royal Air Force in Yorkshire.

Rekordfahrzeug von 1974 mit Bleisäure-Batterien

Der aktuelle Weltrekord von 282 km/h wurde im August 1974 vom Kalifornier Roger Hedlund mit dem 862 kg leichten Semi-Streamliner „Battery Box“ auf den Bonneville Salt Flats im Rahmen von insgesamt vier Rekorden aufgestellt. Die Energie für den Gabelstapler-Elektromotor von General Electrics kam damals aus 28 12-Volt-Bleisäure-Batterien.

Rekord für leichte Fahrzeuge ist seit 1974 ungebrochen

Seit 1974 hat sich in Sachen Elektroantrieb zwar einiges getan – aber der FIA-Geschwindigkeits-Weltrekord für elektrisch angetriebene Landfahrzeuge in der Klasse unter 1000 kg konnte bislang nicht geknackt werden. Laut Drayson liegt es daran, dass es sehr schwierig ist ein so leichtes Fahrzeug konstant bei derart hohen Geschwindigkeiten zu fahren. Zwar wurde Hedlunds Rekord zwei Jahrzehnte später gebrochen, in seiner Gewichtsklasse hält „Battery Box“ aber nach wie vor den Weltrekord.

Hohes Tempo als Herausforderung für leichte Fahrzeuge

„Nicht die pure Geschwindigkeit ist das Interessante an diesem Rekordversuch“, erklärt Lord Drayson, „sondern die technische Herausforderung, ein nicht einmal 1000 kg leichtes Elektrofahrzeug auf ein so hohes Tempo zu beschleunigen und diese Geschwindigkeit über eine Distanz von einer Meile konstant zu halten und anschließend innerhalb einer relativ kurzen Strecke abzubremsen und sicher zum Stehen zu kommen. Anschließend wird gedreht, und binnen einer Stunde muss ein zweiter Rekordversuch stattfinden. Das Ganze ist zwar eine enorme technische Heruasforderung, aber ich bin der Meinung, dass endlich einmal jemand diesen seit 1974 bestehenden Rekord brechen muss – auch um zu zeigen, wie weit wir heute in Sachen Elektroantrieb schon sind.“

Modifikationen für den Weltrekordversuch

Da der Elektrorennwagen B12 69/EV für Rundstreckenrennen konzipiert wurde, waren für den Rekordversuch eine ganze Reihe von Änderungen notwendig. So bekam der Rennbolide eine Low-Drag-Karosserie verpasst, es wurde ein kleiner 20-kWh-Akku eingebaut und der 850-PS-Antrieb zugunsten einer höheren Traktion auf 600 PS reduziert. Zudem musste der Bolide um rund 100 kg abspecken, um unter die 1000-kg-Marke zu kommen. Mit diesen Maßnahme sollte der B12 69/EV in der Lage sein, auf hohes Tempo zu beschleunigen, diese Geschwindigkeit über eine Meile zu halten und wieder sicher zum Stehen zu kommen. Drayson hat jedoch nicht vor, das Fahrzeug zu einem Streamliner umzubauen, wie das bei derartigen Landrekorden üblich ist.

Elektroantriebe auf höchstem Niveau

„Wir wollen mit diesem Rekordversuch zeigen, auf welch hohem technologischen Stand elektrisch angetriebe fahrzeuge heute bereits sind – und zwar mit einem echten Rennwagen, nicht mit einem tropfenförmigen auf landgeschwindigkeitsrekorde optimierten Fahrzeug“, betont Drayson. „Dabei wollen wir auch das Zukunftspotenzial von Technologien wie dem schnurlosen Laden demonstrieren und so die Entwicklung von Hochleistungs-E-Fahrzeugen voranzutreiben.“.

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