622 Megabit pro Sekunde Der Mond hat jetzt Breitband-Anschluss
Die NASA hat Informationen mit einer Datenrate von 622 Megabit pro Sekunde über eine Entfernung von 239.000 Meilen übertragen: Damit hat der Mond jetzt quasi einen Breitband-Anschluss.
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Die Datenübertragung war wesentlicher Teil eines Experiments namens Lunar Laser Communication Demonstration (LLCD) und fand zwischen einer Bodenstation in New Mexico und der Raumsonde LADEE (Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer) in der Mondumlaufbahn statt.
Als Trägersignal für die Übertragung wurde ein gepulster Laserstrahl verwendet. Auf diese Weise können erheblich größere Datenmengen übertragen werden als mit Radiowellen. Laut NASA würde die Übertragung eines durchschnittlichen HD-Spielfilms im klassischen S-Band rund 639 Stunden dauern, mit Hilfe der LLCD-Lasertechnik aber nur acht Minuten. Im Upload konnte immerhin noch eine Datenrate von 20 Megabit pro Sekunde erzielt werden.
Auf Seiten der LADEE-Sonde reichten für die Rekord-Übertragung ein kleines 10-cm-Teleskop und ein Infrarot-Laser mit einer Leistung von 0,5 Watt aus. Integriert in das sogenannte Optics Module sind auch Sensoren und Aktuatoren. Sie erfassen und kompensieren Vibrationen der Sonde. Gesteuert wird diese optische Stabilisierung von einem gesonderten Elektronikmodul.
Bei der Bodenstation sorgen vier im Quadrat angeordnete 40-cm-Teleskope mit hochempfindlichen Lichtsensoren – die NASA spricht von Superconducting Nanowire Detector Arrays (SNDAs) – für einen stabilen Empfang der Daten.
Ziel des Experimentes ist, von künftigen Weltraum-Missionen hochaufgelöste Bilder oder 3-D-Videomaterial zu bekommen – bis hin zur verbesserten Steuerung von Rovern auf der Oberfläche anderer Himmelskörper durch Crews im Orbit mit Hilfe von Telepräsenz-Lösungen.
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