Software im Kfz AUTOSAR-Partner veröffentlichen Release 4.0
Die Entwicklungspartnerschaft AUTOSAR (AUTomotive Open System Architecture) hat im Dezember das neue Release 4.0 veröffentlicht. Unterstützt werden damit unter anderem neue Hardware-Technologien.
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Die grundlegende Architektur von Release 4.0 ist die logische Weiterentwicklung von Release 3.0. Konzepte, die mit Release 4.0 eingeführt wurden, umfassen Verbesserungen und Erweiterungen bei funktionaler Sicherheit, Architektur, Kommunikation, Methodik und Templates sowie Anwendungsschnittstellen.
Mit Release 4.0 wurde parallel Phase II des Standards abgeschlossen. „Eines der Hauptziele in Phase II war es, die Unterstützung neuer Hardware-Technologien einzuführen, etwa für Multicore-Prozessoren“, erklärt Autosar-Sprecher Simon Fürst. „Release 4.0 unterstützt alle Eigenschaften, die Steuergeräte in Fahrzeugen der nächsten Generation benötigen. Unter anderem beinhaltet dies die Unterstützung von funktionaler Sicherheit, von Multicore-Mikrocontrollern, von LIN 2.1 und FlexRay 3.0 sowie eines Timing-Modells.“ Zudem steigt die Zahl der Anwendungsschnittstellen um etwa 320 auf insgesamt 540 an.
Weiterentwicklung von Methodik und Templates
Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklungspartnerschaft in Phase II habe in der Weiterentwicklung der Methodik und Templates gelegen. Dabei spielten vor allem folgende Bereiche eine Schlüsselrolle: die Harmonisierung der ECU-Konfigurations-Parameter, die verbesserte Unterstützung von Messungen und Kalibrierung, die Vervollständigung des ECU Resource Templates und die weitere Anpassung an das Field Bus Exchange Format (FIBEX). „Der FIBEX-Standard und das Autosar System Template wurde aneinander angeglichen und bisherige Lücken zwischen beiden Standards haben wir erfolgreich geschlossen“, sagt Simon Fürst.
Release 4.0 unterstützt zudem Signale mit über 8 Bytes Länge sowie dynamischer Datenlängen, während Release 3.0 aufgrund des CAN- und LIN-Formats auf Signale bis 8 Byte begrenzt war. Außerdem sind die Methodik und die Templates in der Lage, Timing-Anforderungen zu beschreiben.
Release 4.0 beinhaltet eine Reihe von Anwendungsschnittstellen, die von Autosar für alle fünf Fahrzeugbereiche standardisiert sind: Karosserie und Komfort, Antriebsstrang, Fahrwerk, Insassen- und Fußgängerschutz sowie Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMI), Telematik und Multimedia. Ein Fokus bei der Entwicklung lag auf der Schnittstellenspezifikation bewährter Anwendungen, mit der sich die Wiederverwendbarkeit und der Austausch der Software verbessern lassen.
Ergebnisse des Validierungsprozesses bereits eingeflossen
Um die hohe Qualität und Zuverlässigkeit von Release 4.0 vom Zeitpunkt der Veröffentlichung an zu gewährleisten, habe Autosar einen umfassenden Validierungsprozess durchgeführt, so die Autosar-Organisation. Anders als bei vorherigen Releases sei es dieses mal möglich gewesen, die Ergebnisse der Validierung bereits vor der Veröffentlichung in den neuen Standard einfließen zu lassen. Zum ersten mal habe die Entwicklungspartnerschaft außerdem eine Validierung der Methodik und Templates vorgenommen.
Zur nächsten Phase III erklärt Fürst: „Neben der Fortsetzung der Entwicklungsarbeit spielt die Wartung der derzeitigen Releases von Autosar eine entscheidende Rolle in Autosar Phase III. Neue und erweiterte Eigenschaften werden im Laufe der kommenden Jahre schrittweise eingeführt, wobei die Rückwärtskompatibilität stets gewährleistet wird.“
Zu Informationszwecken sind alle Spezifikationen von Release 4.0 im Internet unter www.autosar.org zugänglich. Alle Entwicklungspartner und Mitglieder von Autosar haben die umfassenden und gebührenfreien Rechte, den Standard zu verwenden.
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