Roland Berger Strategy Consultants Anteil der Umwelttechnologien am deutschen Bruttoinlandsprodukt steigt bis 2020 auf 14 Prozent

Redakteur: Jan Vollmuth

Roland Berger bereits zum zweiten Mal im Auftrag des Bundesumweltministriums einen Öko-Atlas für Deutschland verfasst. Die deutsche Umweltindustrie hat alle Wachstumsprognosen weit übertroffen und wird bis 2020 mit einem Anteil von 14 Prozent am Bruttoinlandsprodukt die wichtigste deutsche Leitindustrie sein.

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Die Wirtschaftskrise wird diese Entwicklung nur kurzfristig bremsen. Denn getrieben durch die Megatrends einer wachsenden Weltbevölkerung, der zunehmenden Industrialisierung in den Schwellenländern und des globalen Wohlstandsstrebens, wird sich der Umsatz der Umweltindustrien in den kommenden elf Jahren auf 3100 Mrd. € mehr als verdoppeln. Die deutschen Hersteller profitieren überdurchschnittlich von dem globalen Boom, der die darbende Weltwirtschaft beleben wird („global green recovery“). Mit Weltmarktanteilen zwischen 6 und 30% gehört sie zu den technologischen Vorreitern.

„Umwelttechnik ist die Leitindustrie des 21. Jahrhunderts“, sagt Roland Berger CEO Prof. Dr. Burkhard Schwenker. „Auf der Branche ruhen viele Hoffnungen, wie etwa durch sie die Stagnation anderer Wirtschaftszweige abzufedern, der Klima- und Rohstoffkrise zu begegnen und die Belastung der Umwelt durch die anwachsende Weltbevölkerung zu mildern.“

Der GreenTech-Atlas 2.0, den Roland Berger Strategy Consultants für das Bundesumweltministerium verfasst hat, dient als Basis für grüne Konjunkturprogramme und will so einen Beitrag zur „global green recovery“ leisten, also zur Erholung der Weltwirtschaft mit Hilfe der Boombranche Umwelttechnik. „Umwelttechnologien tragen bereits jetzt etwa acht Prozent zum deutschen Bruttoinlandsprodukts bei. Bis 2020 wird sich dieser Anteil auf 14 Prozent erhöhen“, sagt Schwenker.

Deutsche Firmen setzten international Maßstäbe

„Bis 2020 wird sich der globale Umsatz der Umweltindustrien auf 3100 Mrd. Euro mehr als verdoppeln“, prognostiziert Roland Berger Partner und Studienautor Dr. Torsten Henzelmann. „Deutschland hat eine gute Ausgangsbasis, um von dem globalen Wachstum überdurchschnittlich zu profitieren.“

Der Umweltmarkt umfasst die sechs Bereiche Umweltfreundliche Energien & Energiespeicherung, Energieeffizienz, Rohstoff- und Materialeffizienz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Wasserwirtschaft sowie Nachhaltige Mobilität. „Deutschlands Umwelttechnikbranche hat in diesen Segmenten derzeit Weltmarktanteile zwischen 6 und 30 Prozent“, sagt Henzelmann. Deutsche Firmen gehören besonders bei der Heiz- und Klimatechnik (Weltmarktanteil 10%) und der energieeffizienten Weißen Ware (Weltmarktanteil 15%) zu den wichtigsten Produzenten weltweit. „Besonders dominant ist mit einem Weltmarktanteil von etwa 90 Prozent die Rolle deutscher Biogasanlagenhersteller“, sagt Henzelmann.

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