Generative Fertigung 3-D-Drucker mit Unibody-Rahmen für 179 Dollar angekündigt

Redakteur: Sebastian Gerstl

Ein 3-D-Drucker für 179 Dollar soll bis Anfang 2016 verfügbar sein. Tiko 3D hat auf Kickstarter mit dem Versprechen bereits 1,6 Millionen Dollar gesammelt – Tendenz weiter steigend.

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Der per Crowdfunding finanzierte 3D-Drucker Tiko soll weniger als 179 Dollar kosten.
Der per Crowdfunding finanzierte 3D-Drucker Tiko soll weniger als 179 Dollar kosten.
(Kickstarter/Tiko3D)

Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sorgt derzeit ein 3D-Drucker für Aufregung. Das Startup Tiko 3D verspricht einen voll funktionablen Leichtbau-3D-Drucker für den Massenmarkt mit einem Rekord-Niedrigpreis: Nur 179 US-Dollar soll das Gerät kosten. Das am 30. März gestartete Projekt wollte bis Ende April eine Finanzierung von 100.000$ erreichen, um den Drucker zur Realität zu machen.

Jetzt, 17 Tage vor Schluss, ist dieses Ziel bereits um das 16fache übertroffen: zum 13. April hat der 3D-Drucker bereits eine Crowdfunding-Vorfinanzierung von 1,6 Millionen Dollar eingespielt, im Schnitt sprudeln derzeit etwa 110.000 Dollar täglich von interessierten Käufern ein.

Der niedrige Preis für den Tiko soll laut Herstellerversprechen in der leichten Bauweise des Rahmens liegen: Anstatt ihn wie bei üblichen 3D Druckern aus mehreren Komponenten zusammenzusetzen ist der Tiko als Unibody-Gerät angelegt, dessen Rahmen aus einem Guss gefertigt wird. Dies spare nicht nur Produktionskosten, sondern erleichtere auch das Zusammensetzen des Endgeräts bei gleichzeitig geringerem Gesamtgewicht: Der 3D-Drucker soll nicht mehr als 1,7 Kilogramm wiegen.

Die Maße des Tiko lassen dabei ein Volumen von 2,27 Litern für 3D-Drucke zu. Der Drucker ist ebenfalls nicht-proprietär angelegt und soll demgemäß unterschiedliche Druckmaterialien wie PLA, ABS, Nylon und mehr verarbeiten können. Die Datenübertragung an das Gerät erfolgt ausschließlich über WiFi-Signale, Schnittstellen wie USB sind nicht vorgesehen. Die Druckqualität ist auch vielversprechend: Im Videobeispiel auf Kickstarter produziert der Tiko ein Gefäß mit einer Auflösung von 200 Micron. Es sollen jedoch auch Drucke mit einer Feinheit von bis zu 50 Micron möglich sein.

Crowdfunding-Projekte, die billige 3D-Drucker versprachen, wurden in der Vergangenheit meist eher skeptisch beäugt und kritisiert. So hatte beispielsweise 3D-Druckingenieur und –Berater Daniel Brown im vergangenen Jahrin einem Fachartikel durchgerechnet, dass allein die Materialkosten für einen 3D-Drucker bei mindestens 180 Dollar liegen müssten.

Dabei bezog er sich aber ausschließlich auf 3D-Drucker nach kartesischen oder Delta-Modellen mit drei, üblicherweise aus Aluminium bestehenden, Rahmenstangen. Der Tiko soll zwar auch 3D Druck nach dem Delta-Prinzip anfertigen, ist nach Auskunft der Hersteller aber das erste Gerät seiner Art, das nach dem Unibody-Prinzip konstruiert wird. Die Massenfertigung soll in China erfolgen.

Die ersten Modelle des Tiko werden nach abgeschlossenem Crowdfunding laut Hersteller bereits Ende diesen Jahres ausgeliefert. Bis Februar 2016 sollen voraussichtlich alle Kickstart-Käufer ihr Gerät erhalten.

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